Leben mit einer Sehbehinderung
«Zambo»-Kinderreporterin Ruby11 und Moderatorin Angela warten gespannt am Hauptbahnhof Zürich auf Yves. Yves ist sehbehindert. Das heisst in seinem Fall, dass er auf einem Auge noch zwei Prozent sieht und auf dem anderen Auge blind ist. Yves arbeitet als Radiomacher in Freiburg und fährt in seiner Freizeit gerne Ski. Dafür fährt eine sehende Person hinter ihm her und ruft ihm zu, auf welche Seite er nun eine Kurve fahren soll.
Die Kinderreporterin führt Yves durch die Stadt
Oft ist Yves mit dem Zug unterwegs. So auch am Tag der Podcast-Aufnahme. Als Yves aus dem Zug steigt, hat er seinen Blindenstock bei sich. Nach der Begrüssung packt er diesen aber in seinen Rucksack, denn Ruby ist nun an der Reihe und führt ihn durch die Stadt vorbei an Tram, Bus, Auto, Passanten und sogar Schneehaufen. Yves hält Ruby dafür am Ellenbogen fest und läuft jeweils einen Schritt hinter ihr her:
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Bild 1 von 7. Hinweise am Bahnhof. Schon bevor Ruby (9) auf Yves trifft, fallen ihr immer wieder Hinweisschilder für Blinde und Sehbehinderte am Bahnhof auf. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 7. Diese Schilder findest du beispielsweise vor jedem Gleis. Das Schild zeigt in Blindenschrift an, auf welchem Gleis und in welchem Sektor du dich befindest. In diesem Fall: Gleis 43, Sektor B. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 7. Grosses Vertrauen. Yves hält Ruby am Oberarm fest. Von nun an führt die Kinderreporterin ihn durch Zürich. Ob Treppen, Busse, Autos, Velofahrer, Fussgänger, Schneehaufen oder Pfützen: Ruby muss sich auf ganz schön viele Dinge konzentrieren, um Yves zu führen und ihn auf verschiedene Hindernisse aufmerksam zu machen. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 7. Nächster Halt: Zuhören. Ruby weist Yves darauf hin, dass sie in der nächsten Station aussteigen müssen. Wenn Yves alleine unterwegs ist, muss er sich auf die Ansagen im Tram verlassen. Falls die Ansagen zu leise sind oder gar nicht funktionieren, muss Yves Passanten nach der aktuellen Station fragen. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 7. Wann zeigt die Ampel grün an? Feingefühl ist gefragt! Damit Blinde und Sehbehinderte wissen, wann sie über die Strasse gehen können, gibt es diese gelben Kästchen. Unten vibriert ein kleiner Knopf, sobald die Ampel auf Grün schaltet. Es gibt auch Ampel, welche bei grünem Licht piepsen. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 7. Der Blindenstock. Der Stock besteht aus mehreren Teilen. Du kannst ihn zusammenklappen, wie eine Zeltstange. Die Idee des Stocks ist es, ihn so in der Hand zu halten, dass er als verlängerten Zeigefinger dient. So spürst du durch das Wischen über den Boden Gegenstände, die dir den Weg versperren könnten. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 7. Besuch in der Bäckerei. Zum «z'Vieri» geht es ab in die Bäckerei. Die Auswahl ist gross. Ruby hilft Yves, indem sie ihm aufzählt, was es alles gibt. Wenn Yves alleine unterwegs ist, hat er oft schon eine Idee für einen Leckerbissen. Falls dieser nicht erhältlich ist, fragt er nach Alternativen. Bildquelle: SRF.
Wie soll ich helfen?
Achte dich das nächste Mal am Bahnhof oder auf Strassen: Hier gibt es jede Menge Hinweistafeln oder auch Linien am Boden, welche dafür da sind, blinden oder sehbehinderten Menschen den Weg zu zeigen. Doch gerade in einer fremden Stadt mit viel Verkehr sind blinde und sehbehinderte Personen oft froh, wenn du ihnen den Weg zeigst. Yves meint als Tipp: «Wenn du anbietest zu helfen, machst du schon alles richtig. Danach kann man miteiner kommunizieren.»
Produktion/Moderation: Angela Haas
Sounddesign: Lukas Fretz
Die Welt mit anderen Sinnen entdecken
SRF begleitete Yves und seinen Kollegen Jonas schon einmal. Die beiden Freiburger Freunde reisten ohne sehende Begleitung und entdeckten die Welt dank technischen Hilfsmitteln und Menschen, die unterwegs spontan halfen. Die Dokumentation «Blindflug» kannst du dir hier anschauen.
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