Paola Felix hat sich schon in jungen Jahren in die Herzen der Schweizer gesungen. Hits wie «Bonjour, Bonjour» oder «Blue Bayou» bleiben Schlagerfans unvergessen.
Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie später Fernsehgeschichte geschrieben: Paola und Kurt Felix waren das TV-Traumpaar schlechthin. Sein Tod hat sie schwer getroffen.
SRF: Wann sind Sie Ihrem Mann Kurt Felix zum ersten Mal begegnet?
Paola Felix: Das war 1968. Kurt hatte im Schweizer Fernsehen eine Jugendsendung, «Club 68». Dort war ich eingeladen, um ein Lied zu singen. Wir sind uns dann immer wieder in verschiedenen Shows begegnet, zum Beispiel im «Teleboy», den er so liebevoll gemacht hatte.
‹Verstehen Sie Spass?› war ein Highlight meiner Karriere. Die Leute sprechen mich noch heute darauf an.
Eines Tages musste bei einer Probe eine Pause eingelegt werden. Wir gingen gemeinsam in die Fernsehkantine. Da sagte Kurt zu mir: «Fräulein del Medico, wir heiraten dann einmal.»
Wie haben Sie da reagiert?
Ich sagte: «Aha, dann müssen wir aber mindestens zuerst noch Duzis machen» (lacht). Das «Duzis» fand sehr schnell statt, wir waren dann sehr schnell verlobt und verheiratet.
Gemeinsam haben Sie die beliebte ARD-Show «Verstehen Sie Spass?» moderiert, mit traumhaften Einschaltquoten. Wie denken Sie an diese Zeit zurück?
Es war ein Highlight meiner Karriere. Die Menschen sprechen mich heute noch darauf an. Gestandene Männer erzählen mir, wie sie als Kind unbedingt die Sendung schauen wollten.
Kurt und ich kamen zu den Menschen in die Stube, wir haben zu ihren Familien gehört. Das merke ich heute noch durch die vielen Sympathien, die mir entgegengebracht werden.
Dennoch haben Kurt Felix und Sie sich 1990 aus der Öffentlichkeit verabschiedet. Da waren Sie erst 40. Warum?
Kurt und ich waren sehr viel getrennt. Ich im Plattenstudio und auf Tourneen, Kurt unterwegs mit dem Team und der versteckten Kamera. Wenn wir zusammen moderierten, waren das die einzigen gemeinsamen Tage. Wir wollten mehr Zeit für uns, wir hatten so viel nachzuholen.
Sie galten als das TV-Traumpaar schlechthin. Waren Sie auch privat unzertrennlich?
Es war eine grosse Liebe, wie es sie nur einmal gibt im Leben. Kurt und ich waren füreinander bestimmt. Wir waren Seelenverwandte.
Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich die Krankheit für ihn durchgestanden.
Aus der ersten Verliebtheit ist ein Wir-Gefühl entstanden. Auch beruflich haben wir harmonisiert. Es war eine Traumzeit.
Als 2003 bei Ihrem Ehemann Krebs diagnostiziert wurde, muss das ein harter Schlag für Sie gewesen sein.
Ja. Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich die Krankheit für ihn durchgestanden. Doch Kurt hat das meisterlich gemacht. Wir haben der Medizin vertraut und noch zehn wunderbare Jahre miteinander verbringen dürfen.
Kurt und ich, wir waren uns so nahe, mehr war gar nicht möglich.
Der Medienrummel um Kurt Felix' Krankheit war gross. Hat Sie das damals belastet?
Kurts Krankheit war etwas zwischen uns zwei. Wir haben darum gebeten, dass man uns das Privatleben lässt. Das hat jedoch nicht funktioniert. Die Paparazzi-Bilder, welche es aus jener Zeit gibt, haben uns sehr weh getan.
Hat Sie die schwere Zeit noch enger zusammen geschweisst?
Bei dieser Frage muss ich immer antworten: Nein. Kurt und ich, wir waren uns so nahe, mehr war gar nicht möglich.