Gerade gibt es den Trend, fast vergessene 80er-Filme und Serien neu aufzulegen.
Nach 30 Jahren tauchte dieses Jahr Eddie Murphys «Beverly Hills Cop» aus der Versenkung auf. Mit «The Fall Guy» bekam die gleichnamige Serie (zu Deutsch «Ein Colt für alle Fälle») eine Wiederbelebung auf der Leinwand, mit Ryan Gosling in der Titelrolle. Und nächstes Jahr gibt's eine Neuauflage des Blödelkrimis «Naked Gun».
In diese Reihe reanimierter Stoffe gehört auch die Horrorkomödie «Beetlejuice Beetlejuice», nach 36 Jahren die Fortsetzung von «Beetlejuice».
Der Film spielte 1988 jede Menge Geld ein und startete die Karrieren von Regisseur Tim Burton und Schauspielerin Winona Ryder.
Worum ging's nochmal?
Weil über drei Jahrzehnte eine lange Zeit ist, kurz worum's im Original ging: Barbara (Geena Davis) und Adam Maitland (Alec Baldwin) sterben bei einem Autounfall und leben als Geister in ihrem Haus im idyllischen Winter River, Connecticut, weiter.
Aber dann zieht die laute New Yorker Familie Deetz ein. Nett finden die Geister nur Teenager-Tochter Lydia (Winona Ryder), ein Goth-Girl, dass sie überraschenderweise sehen und hören kann. Trotzdem: Die Grossstadtfamilie muss weg.
Wie werde ich lästige Menschen los?
Das Geisterpärchen schafft es nicht, die Deetz aus dem Haus zu gruseln. Sie suchen Hilfe. Bei «Bio-Exorzist» Betelgeuse (ausgesprochen: Beetlejuice), einem fiesen Dämon, der darauf spezialisiert ist, Menschen zu vertreiben.
Ihn zu engagieren, erweist sich als keine gute Idee. Das folgende Chaos hat seinen Höhepunkt, als Betelgeuse (Michael Keaton) Lydia heiraten will.
Ging's um mehr, als Gags und Grusel?
«Beetlejuice» beschäftigte sich mit einem beliebten Hollywood-Thema, nämlich, dass das urbane Leben schwach macht.
Auf der einen Seite sind die bodenständigen Maitlands vom Land, die eine gesunde, starke USA repräsentieren, auf der anderen die Deetz-Familie, schwächliche Yuppies, voller Macken und Neurosen, eben degenerierte Städter.
Und nun die Fortsetzung, die das Filmfestival Venedig eröffnet hat.
Der Film spielt Jahre später. Lydia (wieder Winona Ryder), moderiert eine paranormale Reality-Show, ist verwitwet und hat eine fast erwachsene Tochter namens Astrid (Jenna Ortega). Das Verhältnis ist schlecht. Weil Astrid nicht an ihre Fähigkeit glaubt, Geister zu sehen und mit ihnen zu sprechen.
Als Lydias Vater stirbt – er überlebt einen Flugzeugabsturz ins Meer, wird dann aber durch einen Hai getötet – beginnt ein absurdes Abenteuer. Zur Beerdigung reist sie mit der Tochter, ihrer Stiefmutter (Catherine Anne O'Hara) und ihrem Verlobten (Justin Theroux) ins alte Haus in Winter River. Und da wartet natürlich Betelgeuse.
Der Dämon ist nach wie vor in Lydia verschossen und hat ein grosses Problem. Seine Ex, die zerstückelte Hexe Delores (Monica Bellucci), taucht auf und will seine Seele aufsaugen.
Es dauert nicht lange und alle Beteiligten kämpfen im Totenreich um ihr Leben.
Gibt's eine Botschaft?
Es ist eine der lustigsten Szenen, wenn Delores sich selber aus ihren zwei Gesichtshälften, dem Torso, den Beinen und einem abgehackten Finger zusammenbaut. Das schönste sind die Special Effects, die allesamt handgemacht wirken.
In der Horrorkomödie geht's um nichts. Sie gehört zu dieser Art Fortsetzung, die niemand gebraucht hätte, ist aber ein skurriler, herrlich morbider Highspeed-Spass.