Aktuell herrscht am Bodensee teilweise grosse Hochwassergefahr (Stufe 4) . Lokal ist der See bereits über seine Ufer getreten. Herangeführt wird das viele Wasser aus den Alpen, wo in den letzten Tagen viel Niederschlag fiel. Aber nicht nur «unser» Wasser sammelt sich im See. Auch unsere Nachbarländer sind am markanten Anstieg beteiligt.
Eindrücke vom Bodenseehochwasser
Woher kommt das viele Wasser?
Der Bodensee ist ein Grenzgänger: Seine rund 536 km² bedecken Teile der Schweiz, von Österreich und Deutschland. Noch grösser ist sein Einzugsgebiet, welches sich über 11'500 km² erstreckt. Das «Schweizer-Wasser» fliesst hauptsächlich über den Alpenrhein zum See, aber auch Deutschland und Österreich führen ihr Wasser darin mit. Daneben gibt es zahlreiche weitere Zuflüsse (mindestens 236), unter anderem aus Liechtenstein und Italien. Dieses Mal stammt ein Grossteil des Niederschlages, der in den letzten Tagen seinen Weg zum Bodensee fand, vermutlich aus Süddeutschland.
Vom Bodensee zur Nordsee
Seit dem 31. Mai ist der Pegel des Bodensees um rund 80 Zentimeter angestiegen . Damit fliesst auch sehr viel mehr Wasser ab als normalerweise. Direkt aus dem See fliesst das Wasser in den Hochrhein, danach folgen der Ober-, Mittel- und Niederrhein. In diesen Teilabschnitten wird momentan vielerorts ein erhöhter Durchfluss oder Hochwasser gemessen. Die letzte Etappe führt über den Deltarhein in die Nordsee. Auch dort steigen die Wasserstände an, noch aber ist der Durchfluss nicht erhöht. Sehr wahrscheinlich wird sich dies in den nächsten Tagen ändern, womit das «Bodenseehochwasser» schliesslich die Nordsee erreicht.