Wäre zwei Monate vor dem Abstimmungssonntag über die drei Referenden entschieden worden, wären alle drei Vorlagen mit einer knappen Zweidrittelmehrheit angenommen worden. Der Stand der Meinungsbildung ist allerdings noch tief, auch wenn der Anteil der Unentschiedenen zwischen drei und neun Prozentpunkten schwankt. Am meisten Unentschiedene hat es beim Referendum gegen das Filmgesetz.
Von links bis FDP: Ja zum Transplantationsgesetz
Das Transplantationsgesetz würden 63 Prozent der teilnehmenden Stimmberechtigten annehmen. Bei dieser Vorlage ist die parteipolitische Polarisierung stark. Die Zustimmung zum Gesetz ist vom linken politischen Pol bis hin zur FDP solid. SVP-Wähler würden das Gesetz in der Mehrheit ablehnen. Regierungsmisstrauische Stimmbürger sind zudem mehrheitlich gegen das Transplantationsgesetz.
Breite Unterstützung für Frontex in den politischen Lagern
Auch hier äussern sich knapp zwei Drittel der Teilnehmenden – 63 Prozent – positiv zur Gesetzesvorlage. Die Regierungsmisstrauischen bilden die einzige Gruppe, die mit einer sehr knappen Mehrheit von 51 Prozent zusätzliche Mittel für die Frontex ablehnen. In den politischen Lagern gibt es aber kaum Widerspruch. Bei dieser Vorlage spielt das Alter eine Rolle: Jüngere sind markant kritischer als Ältere.
Komfortables Ja für das Filmgesetz
Die dritte Vorlage startet mit einem Vorsprung von 27 Prozentpunkten Ja-Anteil in den Abstimmungskampf. 59 Prozent der teilnehmenden Stimmberechtigten hätten das Filmgesetz zwei Monate vor dem Abstimmungssonntag angenommen. Die Änderungen am Filmgesetz lehnen nur die SVP-Wähler als einzige gesellschaftliche Untergruppe ab. Überraschend: Entgegen der Nein-Parole der FDP nehmen die teilnehmenden FDP-Wähler die Vorlage an.