- Gemäss der ersten SRG-Umfrage unterstützen 59 Prozent das Filmgesetz, 32 Prozent sind dagegen.
- Einzig der SVP nahestehende Wähler lehnen derzeit das Filmgesetz mehrheitlich ab. Eine Mehrheit der Sympathisanten aller anderen Parteien unterstützen die Vorlage.
- Die Stimmabsichten sind aber noch wenig gefestigt.
Mit dem revidierten Filmgesetz, auch «Lex Netflix» genannt, sollen in- und ausländische Fernsehsender und Streamingdienste rechtlich gleichgestellt werden. Die Vorlage sieht vor, dass Streamingdienste wie Netflix und ausländische Fernsehsender mit Schweizer Werbefenster einen Teil ihrer Einnahmen, die sie in der Schweiz erzielen, ins einheimische Filmschaffen investieren müssen.
Sie können dazu entweder direkt in Schweizer Produktionen investieren oder eine Ersatzabgabe leisten, die zur Unterstützung des Schweizer Films eingesetzt wird. Die Streamingdienste sollten zudem neu verpflichtet werden, zu mindestens 30 Prozent Serien oder Filme zu senden, die in Europa produziert wurden. Gegen das Gesetz haben die Jungparteien von FDP, SVP und GLP das Referendum ergriffen.
In der ersten SRG-Umfrage, welche das Forschungsinstitut GFS Bern im Auftrag der SRG SSR durchgeführt hat, zeigt sich ein relativ klares Bild: 59 Prozent der Befragten geben an, bestimmt oder eher für das Gesetz zu stimmen.
Die grösste Zustimmung geniesst die Vorlage bei den Unterstützenden der Grünen und der SP, aber auch der Mitte und der GLP zugewandte teilnehmende Stimmberechtigte sprechen sich für das Filmgesetz aus. Selbst bei Sympathisanten der FDP sind die Befürworter aktuell in der relativen Mehrheit, obwohl die Partei die Nein-Parole herausgegeben hat.
Das kann sich aber gemäss Martina Mousson, Projektleiterin bei GFS Bern noch ändern: «Die Parole hat bei der FDP noch nicht wirklich gegriffen, da rechne ich noch mit Bewegung. Vor allem auch, wenn ich mir die argumentativen Haltungen der FDP-nahen Wählerschaft anschaue.»
Meinungsbildung noch wenig fortgeschritten
Bemerkenswert: Die Meinungsbildung ist zum Befragungszeitpunkt rund acht Wochen vor der Abstimmung noch wenig fortgeschritten. Martina Mousson: «Über die Hälfte der Stimmberechtigten, die teilnehmen wollen, sind nicht bestimmt entschieden. Und wir haben viele Unentschiedene.»
Auch bei den Argumenten zeigt sich, dass das Rennen wohl noch offener sein könnte, als es die Stimmabsichten vermuten lassen. Denn nur 57 Prozent der frühen Stimmentscheide lassen sich anhand der argumentativen Haltungen der Teilnehmenden erklären.
Das macht für Mousson eine Prognose für den Abstimmungsausgang schwierig. «Es ist die schwierigste der drei Vorlagen vom 15. Mai. Denn die Argumente erklären die Stimmentscheide der Teilnehmer noch nicht sehr gut. Auch argumentativ sind mehr Leute im Nein, als wir das bei den Stimmabsichten messen.»
Die zweite SRG-Umfrage, die 10 Tage vor der Abstimmung veröffentlicht wird, dürfte dann besser zeigen, in welche Richtung es für das Filmgesetz am Abstimmungssonntag gehen könnte.