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85 Millionen Franken für 4 Minuten Fahrt
Aus Schweiz aktuell vom 14.02.2017.
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Bahnlinie Solothurn-Moutier Die Würfel sind gefallen: Der Weissensteintunnel wird saniert

Der Eisenbahntunnel durch den Weissenstein wird nun doch saniert, dies hat der Bund entschieden und damit den Erhalt der Bahnstrecke Solothurn-Moutier besiegelt. Für 85 Millionen Franken soll der Tunnel instand gestellt werden. Die Bahnlinie kann so weitere 25 Jahre lang betrieben werden.

Tunnel zu für Sanierung

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Der Weissensteintunnel muss für die Sanierung komplett geschlossen werden. Rund 18 Monate lang sei der Tunnel zu, sagt die Streckenbetreiberin BLS auf Anfrage von SRF. So könne man kostengünstiger bauen. Man plane Ersatzbusse und eine stündliche Verbindung, entweder via Oensingen nach Solothurn, oder via Moutier-Biel nach Solothurn.

Der Entscheid: Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat entschieden, dass der 1908 fertiggestellte Weissenstein-Eisenbahntunnel saniert wird. Man nehme damit die Anliegen der betroffenen Regionen auf. Diese werden höher gewichtet als wirtschaftliche Überlegungen, begründet das BAV den Entscheid in einer Mitteilung. Mit einer Tunnelschliessung und einem Busbetrieb hätten Reisende eine deutlich längere Reisezeit in Kauf nehmen müssen.

Allerdings hat sich der Bund für die günstigere Variante der Sanierung entschieden, 85 Millionen Franken für 25 Jahre Betrieb. Die geschätzten 170 Millionen für 50 Jahre Betrieb investiert er nicht. «Wir sind nicht enttäuscht, sondern dankbar für diese Variante», so die Reaktion von Roland Fürst, Solothurner Baudirektor und Regierungsrat auf den Entscheid des Bundes.

Die Vorgeschichte: Die Bahnlinie Solothurn-Moutier wird von vergleichsweise wenig Personen genutzt und ihr zentrales Element, der Weissensteintunnel, ist sanierungsbedürftig. Der Bund rechnete mit Kosten von rund 170 Millionen Franken. Damit hätte man den Tunnel weitere 50 Jahre in Betrieb halten können.

Weil die Strecke Solothurn-Moutier höchst defizitär ist, dachte der Bund darüber nach, den Tunnel nicht zu sanieren und die Bahnlinie einzustellen. Ein Busbetrieb wäre laut Studien als Alternative möglich gewesen.

Der Kampf: Die Solothurner Regierung hat mit Verweis auf zwei Studien den Bund aufgefordert, den Tunnel zu sanieren. Der Bahnlinie durch den Weissensteintunnel komme raumordnungs- und regionalpolitisch eine hohe Bedeutung zu, hiess es Oktober 2016.

Zudem hat das «Komitee Weissensteintunnel erhalten» engagiert für die Bahnlinie gekämpft. Mit Erfolg. Der Tunnel wird saniert, wenn auch «nur» für die nächsten 25 Jahre. «25 Jahre sind genug. Heute rechnet kaum mehr jemand, was in 50 Jahren sein wird», findet Walter Straumann vom Komitee «Weissensteintunnel erhalten».

Die Notmassnahmen: Der Tunnel muss nun vorerst mit Notmassnahmen gesichert werden, für 17 Millionen Franken, damit der Betrieb bis 2020 gesichert ist.

Die Gegenforderung: Als Gegenleistung für die Sanierungsmillionen fordert der Bund von den Kantonen Solothurn und Bern, dass sie für eine bessere Auslastung der defizitären Bahnlinie sorgen sollen.

Dessen sind sich die Befürworter der Tunnelsanierung bewusst: In den nächsten Jahren müsse man beweisen, dass sich diese hohen Investitionen gelohnt haben und dass mehr Menschen den Tunnel benutzen, erklärt Regierungsrat Fürst. Und es gebe auch schon Pläne, wie man das erreichen könne.

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