Das Wichtigste in Kürze:
- Das Bundesamt für Verkehr entscheidet sich für die Sanierung Weissenstein-Tunnel
- Die Bahnlinie ist eigentlich stark defizitär, es fahren zu wenig Passagiere
- Die Sanierung ist für eine Betriebsdauer von 25 Jahren ausgelegt, dann braucht es wieder bauliche Massnahmen
- Bis in 25 Jahren sollen die Passagier-Zahlen steigen, fordert der Bund
- Gefordert sind Kantone (Anschlüsse im öffentlichen Verkehr), Tourismus und Bevölkerung
Die Einzelheiten:
85 Millionen Franken bezahlt der Bund aus dem Bahninfrastruktur-Fonds, um den Weissenstein-Tunnel zu sanieren. Damit kann der Tunnel und die Bahnlinie Solothurn-Moutier für weitere 25 Jahre betrieben werden.
Für das Bundesamt für Verkehr (BAV) war es keine einfache Entscheidung: Wirtschaftliche Überlegungen sprechen gegen eine Sanierung, denn die Bahnlinie ist völlig unrentabel. Nur rund 500 Personen fahren pro Tag durch den Tunnel.
Bund will mehr Passagiere auf den Zügen
Dennoch fiel der Entscheid zugunsten der Bahnlinie aus. Das BAV gewichtete regionalpolitische Interessen höher als wirtschaftliche Überlegungen. Nicht zuletzt weil sich die Kantone Solothurn und Bern stark für den Tunnel engagierten. Genau hier setzt die Forderung des Bundes nun an.
Die Passagierzahlen werden eine Rolle spielen.
«Wir sind sehr daran interessiert, dass dieses Engagement weitergeht», sagt BAV-Sprecher Gregor Saladin gegenüber SRF. Damit meint er: Die Kantone sollen sich dafür einsetzen, dass die Bahnlinie künftig stärker ausgelastet ist. «Wenn wir in 25 Jahren nochmals über die Zukunft des Tunnels entscheiden, wird das eine Rolle spielen.»
Kanton Solothurn hat Verständnis für Forderung
Der zuständige Solothurner Regierungsrat Roland Fürst zeigt auf Anfrage von SRF Verständnis für die Haltung des Bundes. «85 Millionen Franken sind viel Geld, da muss man etwas dafür tun, um diese Investition zu rechtfertigen.»
Wie aber können die Kantone mehr Menschen auf die Bahnlinie Solothurn-Moutier bringen? Ideen seien schon zahlreich vorhanden, Konkretes könne er aber noch nicht präsentieren, so Fürst.
Klar ist für den Solothurner Baudirektor, dass sowohl mehr Pendlerinnen als auch mehr Touristen benötigt werden. «Wir vom Kanton müssen dafür sorgen, dass die Anschlüsse im öffentlichen Verkehr stimmen. Und der Tourismus muss neue Angebote schaffen.» In Planung seien zum Beispiel Angebote der Seilbahn Weissenstein.
Die Bahnlinie bleibt nur offen, wenn man sie nutzt.
Nicht zuletzt müssen sich laut Roland Fürst aber auch die Menschen in der Region engagieren. Und das heisst in diesem Fall ganz einfach: Öfter mal den Zug nehmen auf der Linie Solothurn-Moutier.