Der Fall klingt wie ein Hollywood-Streifen: Letzte Woche gelang es Dieben, durch einen technischen Schacht in die Räumlichkeiten der Vinum SA in Biel einzudringen. Das Unternehmen ist auf den Verkauf von exklusiven Weinen spezialisiert. Die Beute: ebendiese edlen Weine im Wert von fast einer halben Million Franken.
«Niemand wusste von der Existenz dieses Schachtes, der eigentlich kein richtiger Durchgang war, da sie mehrere Wände durchschneiden mussten, um dorthin zu gelangen», erklärt Romain Pauli, Co-Direktor der Vinum SA gegenüber dem Westschweizer Fernsehen RTS. «Aber es ist dennoch eine Lücke im Sicherheitssystem, die wir so schnell wie möglich geschlossen haben.»
Die Einbrecher konzentrierten sich während der Tat auf die prestigeträchtigsten Flaschen. «Sie wussten, wonach sie suchen mussten, denn sie haben nur die grossen Namen mitgenommen. Pétrus, Margaux, Latour, vor allem grosse Bordeaux, die unsere Spezialität sind. Allerdings haben sie nicht alle wertvollen Flaschen aus dem Keller geholt, sondern nur die grossen Namen, die sie schnell in der Nähe ihres Einstiegspunkts finden konnten», präzisiert Pauli.
Beute bereits im Ausland?
Einige Flaschen waren mit Rückverfolgungsgeräten ausgestattet, was ihren Wiederverkauf auf offiziellen Märkten erschweren könnte. «Wir werden natürlich die Weingüter informieren und alle Flaschen, die als gestohlen gemeldet wurden, verlieren an Wert, da sie nicht mehr legal verkauft werden können und auf dem Schwarzmarkt landen», betont Romain Pauli weiter. Seiner Meinung nach haben die gestohlenen Flaschen die Schweiz wahrscheinlich bereits verlassen. Die Ermittlungen dauern an.