Die Schweizer Regierung möchte eine Landwirtschaft, die nachhaltiger ist. Dafür will sie Bäuerinnen und Bauern von 2026 bis 2029 mit rund 13.8 Milliarden Franken unterstützen.
Diese Subventionen und Direktzahlungen werden jedoch nicht nur für Umweltbelange eingesetzt. Und obschon Bund und Kantone seit der Agrarreform 1999 viel Geld eingesetzt haben, sind die ökologischen Ziele nicht erreicht worden. Die Artenvielfalt ist in schlechtem Zustand.
Sollen deshalb sämtliche Subventionen strikt an Umweltschutzmassnahmen geknüpft werden? Ja, finden drei Viertel der «dialog»-Community in einer nicht-repräsentativen Umfrage. Rund 76 Prozent begrüssen diese Idee.
«Es ist wichtig, dass bei allen Bauern die Biodiversität zwingend gefördert wird. Glyphosat sollte verboten werden», sagt die Userin Danielle E. «Subventionen sind notwendig, man darf aber auch Bedingungen daran knüpfen und deren Einhaltung überprüfen.»
Ebenso spricht sich der User «Hartnäckiger Denker» dafür aus, dass das Ziel von Subventionen verändert werde. «Weg von den Absatzsubventionen aufgrund der abgelieferten Produkte wie Fleisch und Milchprodukte, hin zu solchen, die nachhaltige Produktion als solche stützen. Die Natur ist eine Ressource, die für künftige Generationen geschützt und bewahrt werden muss.»
Grundsätzlich herrscht in der Community ein grosses Verständnis für die Bäuerinnen und Bauern und ihre Arbeit. Die Debattierenden sind sich einig, dass es Direktzahlungen und Subventionen brauche. «Ohne sie könnten viele Landwirtschaftsbetriebe nicht mehr existieren, sie sind notwendig für die Ernährungspolitik in der Schweiz», schreibt beispielsweise «Florian Précise».
Landwirtschaftliche Subventionen und Förderungen sind dringend reformbedürftig.
Nur wünschen sich Userinnen wie «Nando Teilnehmerin» eine gesamtheitliche Betrachtung: «Die Wertschöpfungskette aller Beteiligten muss nachhaltig zu Ende gedacht werden. Fördern, was einer nachhaltigen Bewirtschaftung guttut, dies kann auch in Etappen umgesetzt werden und müsste wohl mit Europa abgestimmt werden, damit es nicht zu Wettbewerbsverzerrungen unter den Landwirten führt.»
Eine nachhaltige Bewirtschaftung wünscht sich auch «Hp. G.»: «Die Krönung unserer aktuellen Subventionsstrategie ist, dass wir jährlich bis 5000 Tonnen geniessbares Fleisch in den Biogasanlagen entsorgen. Die landwirtschaftlichen Subventionen und Förderungen sind dringend reformbedürftig, wir müssen alte Zöpfe abschneiden und umweltschonendere Anbaumethoden konsequent fördern.»
Das wäre das Ende der Schweizer Landwirtschaft.
Für User wie «Lutteur De Classe» ist dies jedoch zu kurz gedacht. «Man muss realistisch sein: Wenn man die staatlichen Beihilfen an die Einhaltung der Umweltauflagen knüpft, wären viele Landwirte in grossen finanziellen Schwierigkeiten, denn ohne andere Beihilfen könnten sie nicht mehr leben», schreibt er. «Denn Landwirte werden auch von den grossen Lebensmittelkonzernen für den Kauf ihrer landwirtschaftlichen Produkte bezahlt, und das wäre nach und nach das Ende der Schweizer Landwirtschaft.»
Auch für User «Kilian Thomann» wird bei dieser Idee zu wenig auf die Lebensrealität von Bäuerinnen und Bauern eingegangen. «Umweltschutz okay, doch diese Entscheidung sollten wir denen überlassen, die ihr Handwerk verstehen und nicht jenen, die denken, sie können andere durch ihre Ideologie bevormunden.»
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