Es ist ein Thema, das die «dialog»-Community selber lanciert hat, und entsprechend angeregt sind letzte Woche auf der «dialog»-Plattform die Argumente ausgetauscht worden.
Viele Vorteile
Insgesamt sind 65 Prozent der «dialog»-Userinnen und User der Meinung, es brauche in der Schweiz eine Viertagewoche. Die Umfrage ist nicht repräsentativ.
Von dieser Produktivitätssteigerung profitieren nicht mehr alle, sondern es wird vor allem der Gewinn des Unternehmens gesteigert.
Doch was sind die Argumente, die dafür sprechen? Der Initiator der Debatte, der User «Doktor Müller», sieht sowohl gesundheitliche, ökonomische, als auch soziale Vorteile. Er schreibt: «Länder wie Island und Neuseeland, die bereits mit der Viertagewoche experimentieren, berichten von positiven Ergebnissen in Bezug auf Produktivität, Mitarbeiterzufriedenheit und Gesundheit.»
Auch die «dialog»-Userin «Klara Redner» ist für eine Reduktion der Arbeitszeit, jedoch sollten die Stunden langsam und kontinuierlich gesenkt werden, findet sie. «Pro Arbeitsstunde wird stetig mehr geleistet (etwa dank besserer Bildung, besseren Maschinen, Automatisierung oder Digitalisierung). Von dieser Produktivitätssteigerung profitieren nicht mehr alle, sondern es wird vor allem der Gewinn des Unternehmens gesteigert.»
Dies würde nicht nur dem individuellen Wohlstand schaden, sondern damit vor allem auch der Schweiz.
«Teuer und daher abschreckend»
Gegen eine Verringerung der Arbeitszeit spricht sich «Julien R.» aus der «dialog»-Community aus: «Alle Unternehmen zu zwingen, die Arbeitszeit ihrer Angestellten um 20 Prozent zu reduzieren, ohne die Bezahlung zu ändern, scheint mir kein guter Ansatz zu sein, da dies a priori teuer ist, daher abschreckend wirkt und möglicherweise weitere Standortverlagerungen fördert.»
Und auch die Userin «Entschlossene Rednerin» sieht eine gesetzlich vorgeschriebene Viertagewoche als keine gute Lösung an: «Dies würde nicht nur dem individuellen Wohlstand schaden, sondern damit vor allem auch der Schweiz.» Den individuellen Wohlstand sieht die Userin dadurch vermindert, dass mehr freie Zeit zu mehr Konsum bei einem gleichbleibenden oder gar sinkenden Lohn führen könnte.
Dass jedoch in dieser zusätzlichen freien Zeit nicht nur konsumiert werden muss, spricht beispielsweise bei der Userin «Penseuse Concernée» wiederum eher für die Einführung der Viertagewoche: «Mehr Zeit für Familie und Angehörige, für die Pflege der eigenen Person und der (körperlichen und geistigen) Gesundheit, um sich im Vereinsleben, im Sport oder in der Kultur zu engagieren, um neue Projekte in Angriff zu nehmen, um sich weiterzubilden.»
Hier finden Sie einen kurzen Überblick, wie die Viertagewoche in der Schweiz aktuell Fuss fasst – oder wo sie bereits wieder abgeschafft wurde: