«Es ist klar, dass unser Leben und damit auch unser Tod in unserer Hand liegt», schreibt der User «Tribun Démocratique». Er ist nur einer von vielen, die auf der Plattform «dialog» ihre Meinung in die Debatte rund um Sterbehilfe eingebracht haben. Weiter schreibt er: «Es ist unsere Entscheidung, die wir frei von jeglichen Erwägungen treffen müssen. Ethik ist ein persönlicher Begriff, der von niemandem aufgezwungen werden sollte. Wer kann schon behaupten, dass sein ethisches Empfinden besser ist als das anderer?»
Ich vertrete den Standpunkt, dass Sterbehilfe ein Kampf gegen das menschliche Leben ist.
Die Diskussionen rund um Sterbehilfe kamen in den vergangenen Wochen mit der Präsentation von «Sarco» wieder auf. Die umstrittene, violettfarbene Kapsel soll einem Menschen erlauben, sich selbst per Knopfdruck zu töten. Bisher ist in der Schweiz aber noch kein Einsatz bewilligt worden.
Rund drei Viertel der «dialog»-Userinnen und -User haben sich in der nicht repräsentativen Umfrage für Sterbehilfe ausgesprochen. Doch was sind die Argumente der Gegnerinnen und Gegner?
«John Lajoie» aus der «dialog»-Community schreibt etwa: «Ich vertrete den Standpunkt, dass Sterbehilfe ein Kampf gegen das menschliche Leben ist und ihre Akzeptanz eine Negation des Lebens darstellt, des Naturrechts und dessen, was richtig und falsch ist.» Und auch der User «Doktor Müller» schreibt: «Für ein Individuum kann es ein Sterben in Würde sein, wie man hier aus den Kommentaren auch entnehmen kann.» Weiter kritisiert der User jedoch die Rolle der Gesellschaft bei diesem Thema: «Da hat jemand das Leben lang geleistet und kaum ist es nicht mehr so, wollen wir diese Person nicht mehr als Teil der Gesellschaft. Das wird den Leistungsdruck enorm anheben.» Und er schliesst: «Der Mensch wird vom Subjekt zum Objekt. Das sollten wir verhindern.»
Ich habe eine Person bei diesem Prozess bis zum Ende begleitet. Und ich habe die Entscheidung dieser Person gebilligt.
Es ist aber diese subjektive Entscheidung, welche gerade «Alafin Cesttjsfederequigagne» aus der «dialog»-Community als relevant betrachtet: «Man muss nicht nur älter werden, sondern auch sterben, nichts bleibt uns erspart … Daher ist die Wahl des Ausgangs das Mindeste, was man uns angesichts dessen, was uns erwartet, bieten kann.»
User «Penseuse Imperturbable» berichtet zudem von einer ganz persönlichen Erfahrung: «Ich habe eine Person bei diesem Prozess bis zum Ende begleitet. Und ich habe die Entscheidung dieser Person gebilligt. Es wäre unmenschlich gewesen, sie daran zu hindern. Es war und ist eine persönliche Entscheidung, die niemand bewerten kann.»