Wladimir Putin kann seine fünfte Amtszeit als russischer Präsident antreten. Laut Staatsmedien soll er gut 88 Prozent der Stimmen geholt haben: Rekordergebnis.
Anlässlich der russischen Präsidentschaftswahlen hat die SRG-Plattform gefragt, ob Putin wirklich ein Verteidiger traditioneller Werte sei – wie ihn einige sehen – oder ein gefährlicher Reaktionär.
Resultat: 85 Prozent der Userinnen und User halten Wladimir Putin für Letzteres, lediglich 15 Prozent sind der Meinung, er und sein Land würden sich für den Erhalt traditioneller Werte einsetzen.
«Putins Weltansicht verneint die Selbstbestimmung anderer Länder. Das ist für unsere Weltordnung, die uns vor grösseren Konflikten bewahrt hat, äusserst gefährlich, weil dadurch eine Gegenreaktion von der anderen (westlichen) Seite ausgelöst wird. Das ganze Ausmass des Ukrainekriegs ist noch lange nicht erreicht worden», fürchtet beispielsweise der deutschsprachige User «Johannes Wabohu». Für ihn sei Wladimir Putin ein Tyrann.
Sein Kommentar, sowie alle anderen, werden auf «dialog» mithilfe von KI in alle Landessprachen und Englisch übersetzt, und anschliessend von Redaktorinnen und Redaktoren gegengelesen.
Auch Userin Maria Fränkli macht sich Sorgen darüber, was die neue Amtszeit Putins für die geopolitische Zukunft bedeutet: «Wie für alle seines Schlags hängt sein Überleben von einem möglichst perfekten Kontroll- und Unterdrückungsapparat ab. In diesem Zusammenhang ist für den Westen entscheidend, wie weit die Zusammenarbeit zwischen Putin und Xi gehen wird. Wenn die wirtschaftliche Macht Chinas und die Rohstoffressourcen sowie Atomwaffen Russlands zusammenkommen, wird es für die freie Welt sehr problematisch.»
Dem stimmt User «Orateur Discret» zu und ergänzt, dass diese Problematik auch hierzulande nicht unterschätzt werden dürfe: «Der Mann ist mit seinem nationalistischen Wahn und seiner skrupellosen Gewalt eine Gefahr, der auf allen Ebenen Einhalt geboten werden muss. Wer dabei glaubt, die Schweiz betreffe das nicht, täuscht sich.»
Was aber sind die Argumente der Userinnen und User, die in Wladimir Putin einen Verteidiger traditioneller Werte sehen?
Der französischsprachige User «Damien Rap» argumentiert aus wirtschaftlicher Sicht und regt einen Vergleich zwischen den USA und Russland an: «Es wäre sinnvoll, unsere Partnerschaften mit Russland fortzusetzen und nicht dumm dem amerikanisch-europäischen Diktat zu folgen.»
User «Dan Spada» kritisiert die EU und blickt über die Zukunft Putins hinaus: «Als Putin Europa in einer wunderbaren Rede im Bundestag die Hand reichte, spuckte die EU auf ihn. Ja, Putin ist nicht perfekt, aber warum wird dann nur auf ihm herumgehackt? Der Staat Israel? China? Die Golfstaaten? Und vor allem DIE Frage: Wer soll Putin ersetzen? Seine potenziellen Nachfolger werden Putin als gemässigt darstellen, das ist sicher, und dann kann sich Europa in den Hintern beissen, aber es wird zu spät sein.»
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