Lugano weibelt um die Fifa. Nach Informationen, die dem Tessiner Fernsehsender RSI vorliegen, wird in Betracht gezogen, dass ein Teil der Fussballorganisation an das Ufer des Luganersees verlegt werden soll, etwa der Marketing- oder Kommunikationsteil. Dies, weil es an der Universität von Lugano eine Fakultät gibt, die sich genau auf diese Bereiche spezialisiert hat. Ein Austausch über eine mögliche Verlegung in die Südschweiz wird auch im Bundeshaus geführt.
Mitte Mai hat die Fifa ihre Statuten angepasst , womit auch die Möglichkeit offen bleibt, dass sie den derzeitigen Sitz in Zürich aufgibt. Der Sportverband hat bereits einige Aktivitäten ins Ausland verlagert – etwa nach Miami – und wird nun stark umworben. So etwa auch von Frankreich und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der bereit wäre, der Fifa sehr vorteilhafte Bedingungen zu gewähren. Auch ist Lugano nicht die einzige Schweizer Stadt, welche die Werbetrommel rührt, so seien auch Städte in der Nähe von Zürich im Gespräch.
Laut dem St. Galler SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel werde nicht genug getan, um das Schwergewicht Fifa in der Schweiz zu behalten: «Macron ist proaktiv, er lädt die Leute ein, macht klar, dass er sie will. Und hierzulande melden sich weder der Bundesrat noch die Stadtpräsidentin von Zürich zu Wort. Ich kann mehrere Städte aufzählen, bei denen Interesse vorliegt. Ich denke da beispielsweise an Lugano, Lausanne, sogar Liechtenstein oder die Zentralschweiz mit Luzern oder Zug.»
Der Bundesrat seinerseits sagt, dass er sich an dem orientiere, was andere Länder tun und dass es regelmässige Kontakte mit internationalen Organisationen gebe. Es werde alles daran getan, um der Fifa attraktive Bedingungen zu bieten. Und er sagt auch, dass die Fussballorganisation offenbar ihre Aktivitäten in der Schweiz aufrechterhalten will.