Das Wallis hat die neu gewählte CVP-Bundesrätin Viola Amherd gefeiert. Ein Extrazug fuhr in Bern um 12.29 Uhr los und brachte Amherd und die geladenen Gäste zuerst ins Unterwallis.
«Historischer Tag für das Wallis»
Beim ersten Halt in Saint-Maurice wurde die frisch gewählte Bundesrätin von der Präsidentin des Walliser Kantonsparlamentes, Anne-Marie Sauthier-Luyet (FDP), offiziell in Empfang genommen. Auch eine beachtliche Menschenmenge, darunter zahlreiche Kinder, applaudierten, als Amherd aus dem Zug stieg.
Sauthier sprach von einem historischen Tag für das Wallis. Nach einer Grussbotschaft in Walliser Dialekt richtete sich Amherd in französischer Sprache an die Bevölkerung.
Schutzpatron der Soldaten
Mit einem Augenzwinkern machte Amherd eine Anspielung auf den Namensgeber der Stadt, den Märtyrer Maurice. Dieser römische Soldat sei nicht nur der Schutzpatron der Färber, sondern auch der Soldaten geworden, sagte die künftige Verteidigungsministerin.
Amherd plädierte auch für den Dialog. «Miteinander zu sprechen, sich verstehen, bleibt äussert wichtig», sagte die neue Bundesrätin. Sie wolle Brücken bauen zwischen denjenigen, die nicht die gleiche Vision der Welt teilten, aber auch zwischen den verschiedenen Kulturen und Sprachen der Schweiz.
In Begleitung von Doris Leuthard
Ein weiterer Zwischenhalt wurde im Hauptort Sitten eingeschaltet, bevor der Extrazug nach Brig weiterfuhr. In der Wohngemeinde von Amherd standen rund 1200 Schülerinnen und Schüler bereit. Sie hatten zwar nicht schulfrei bekommen, durften die berühmte Einwohnerin und frühere Briger Stadtpräsidentin aber auf dem Festumzug begleiten.
Begleitet wurde Amherd auch von ihrer Vorgängerin, der scheidenden CVP-Bundesrätin Doris Leuthard. Festreden hielten auch die aktuelle Walliser Regierungspräsidentin Esther Waeber-Kalbermatten (SP) und der aktuelle Stadtpräsident von Brig, der parteilose Louis Ursprung.
Freinacht in Brig
Nach dem Festumzug ging es um 18.45 Uhr in die Simplonhalle, wo ein Festbankett zu Ehren der neuen Bundesrätin serviert wurde. Die Stadt Brig und der Kanton Wallis warfen zusammen fast eine Viertelmillion Franken für die Feierlichkeiten auf.
Die Nacht könnte für einige lang werden, denn der Stadtpräsident von Brig bewilligte eine Freinacht. Die Stadtpolizei sei vorgewarnt worden, sagte Ursprung.