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Was wäre wenn wir weltweit nur vier Milliarden Menschen wären?
Aus 10 vor 10 vom 17.10.2024.
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Gedankenexperiment Wie verändert sich unser Leben in 200 Jahren?

Acht Milliarden Menschen leben auf der Welt. Zum Ende des Jahrhunderts werden es mehr als zehn Milliarden sein. Doch ab dann werden die Bevölkerungszahlen weltweit sinken, in vielen Ländern gibt es schon heute zu wenige Kinder. Zudem wird die Gesellschaft stark altern. Wie verändert sich dadurch unser Leben? Vier Szenarien aus der Wissenschaft.

Die Natur als Gewinnerin

Weniger Menschen verbrauchen weniger Ressourcen und verbrennen weniger fossile Brennstoffe. Experten erwarten, dass die CO₂-Emissionen ab Mitte des Jahrhunderts rückläufig sein werden. Laut einer Studie von IOP-Science werden sie sich bis 2100 wegen des Bevölkerungsrückgangs um 35 Prozent reduzieren.

Eine kleine Bevölkerung braucht auch weniger Nahrung. Viele Flächen, die heute für die Landwirtschaft genutzt werden, werden künftig nicht mehr gebraucht. Die International Solar Energy Society zeigt: In Deutschland werden in den nächsten 25 Jahren Flächen vergleichbar mit der gesamten Ostschweiz nicht mehr benötigt. Langfristig wird die Natur diese Flächen zurückerobern. Das steigert die Biodiversität und reduziert die Emissionen weiter.

Die SRF-Rubrik Was wäre, wenn ...?

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In der multimedialen Rubrik «Was wäre, wenn …?» leuchtet SRF Zukunftsszenarien aus. In einem Gedankenexperiment wird eine radikalen oder unerwarteten Entwicklung durchgespielt. Dieser Ansatz soll helfen, besser zu verstehen, was in der Zukunft geschehen könnte. SRF begleitet das jeweilige Thema rund 24 Stunden online, am Radio und im TV. Dabei werden Zuschauerinnen und User eingeladen, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen.

Alle Artikel, Expertenchats und Videos der Rubrik «Was wäre, wenn …?» finden Sie hier.

Haben Sie weitere Ideen für Zukunftsszenarien, die SRF beleuchten soll? Schicken Sie uns gerne Ihren Input an communities@srf.ch.

Ein diverser Arbeitsmarkt, Senioren inklusive

In der Zukunft wird es besonders an jungen Arbeitnehmern mangeln. Jede Hand wird gebraucht, um die Wirtschaft am Laufen zu halten: Weltweit werden zukünftig Frauen, Menschen mit Behinderung und Senioren stärker in den Arbeitsmarkt einbezogen.

Dafür braucht es Anpassungen, wie das Policy-Portal VoxEU zeigt: bessere Unterstützungsangebote bei der Care-Arbeit, mehr Teilzeitjobs, Sprachkurse oder individuelles Mentoring am Arbeitsplatz. In Zukunft wird der Job den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten des Arbeiters entsprechen müssen.

Ältere Männer beim Fussballspiel auf einem Feld.
Legende: In Japan sind über ein Drittel der Bevölkerung über 65 Jahre alt, etwa ein Fünftel der Über-70-Jährigen ist berufstätig. Auch Wettkampfsportarten sind kein Tabu mehr für ältere Menschen. REUTERS / Kim Kyung-Hoon

Senioren und Seniorinnen sind auch ein essenzieller Teil des Arbeitsmarkts. In 200 Jahren werden Senioren bis ins hohe Alter arbeiten; sei es auf Teilzeitbasis oder in einem anderen ihrem Alter entsprechenden Job. Die Weltbank prognostiziert: Umschulungen werden zum Standard, ein fixes Rentenalter wird es nicht mehr geben.

Arbeitsmigration kommt zu einem Ende

Entgegen dem europäischen Trend wird die Bevölkerung in der Schweiz bis zum Ende des Jahrhunderts nur wenig schrumpfen. Grund dafür ist die hohe Arbeitsmigration. Doch Experten warnen, dass dies keine langfristige Lösung sei. Denn die Bevölkerungszahlen in vielen typischen Emigrationsregionen sinken schon lange.

Zum Beispiel in Osteuropa: Seit den 1990er-Jahren emigrieren viele gut ausgebildete Osteuropäer, arbeiten im Ausland und gründen dort Familien. Deswegen schrumpft die Bevölkerung laut UNO in Osteuropa rasant. In Zukunft werden viele Länder auf der ganzen Welt dem osteuropäischen Trend folgen – Arbeitsmigranten wird es in 200 Jahren fast nicht mehr geben.

Firmen kümmern sich um die Gesundheitsvorsorge

Je älter die Gesellschaft, desto wichtiger wird die Gesundheit. In 200 Jahren werden Arbeiter ein knappes Gut sein. Deswegen werden Firmen ihre Arbeiterinnen lebenslang gesund und produktiv halten müssen. Firmen werden künftig eine umfangreiche gesundheitliche Versorgung für ihre Belegschaft bereitstellen. Sie werden regelmässige Vorsorgeuntersuchungen anbieten und die Arbeiter bei einem gesunden Lifestyle unterstützen – sei es durch Betriebssport oder gesundes Kantinenessen.

Das reduziert den Druck auf Krankenkassen und Staat. Ein solches «Gesundheits- und Produktivitätsmanagement» gibt es bereits heute in Japan. Hier schrumpft und altert die Bevölkerung schon seit über 15 Jahren.

Die Quellen im Überblick

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Die Natur als Gewinnerin

  • IOP Science: «Is faster economic growth compatible with reductions in carbon emissions? The role of diminished population growth»
  • International Solar Energy Society: «Declining populations free up agricultural land for large amounts of solar in densely populated countries»

Ein diverserer Arbeitsmarkt mit offenem Rentenalter

Arbeitsmigration kommt zu einem Ende

Firmen kümmern sich um die Gesundheitsvorsorge

  • WEF: «How to get ageing populations to invest in their health»

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10 vor 10, 17.10.2024, 21:50 Uhr

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