Welche Arten von Krebs gibt es bei Kindern? Wie bei Erwachsenen gibt es auch bei Kindern verschiedene Arten von Krebs. Gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) ist Leukämie die häufigste Krebsart bei Kindern in der Schweiz (30 Prozent), gefolgt von Tumoren im Hirn und Rückenmark (24 Prozent) und Lymphomen (12 Prozent). Seltenere Formen sind laut Krebsliga Schweiz Tumoren des sympathischen Nervensystems, Weichteilkrebs, Nierenkrebs, Knochenkrebs, Keimzelltumoren und Augenkrebs.
Was unterscheidet Kinderkrebs von Krebs bei Erwachsenen? Bei Erwachsenen zeigen sich etwas andere Krebsformen sehr häufig, nämlich Brustkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs oder Lungenkrebs. Die Behandlungen sind deshalb nicht immer gleich. Kinder reagieren laut Krebsliga Schweiz besonders empfindlich auf aggressive Therapien, da sie sich noch im Wachstum befinden. Die Überlebensrate liege bei Kinderkrebs deutlich höher als bei Erwachsen. Manche ehemalige junge Patientinnen und Patienten litten aber unter Spätschäden der Krebsbehandlung.
Wie viele Kinder erkranken pro Jahr an Krebs? Rund 250 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren erkranken gemäss der Krebsliga Schweiz an Krebs. Laut BFS treten bei 0- bis 4-Jährigen Krebserkrankungen häufiger auf als bei Kindern im frühen Schulalter. Dabei zeige sich, dass die Zahl der Sterbefälle abnehme, während die Zahl der Neuerkrankungen tendenziell zunehme.
Wie viele Kinder können pro Jahr geheilt werden? Dem Dachverband Kinderkrebs Schweiz zufolge können heute vier von fünf Betroffenen geheilt werden. Die Überlebensrate liege aktuell bei mehr als 80 Prozent, während diese in den 1960er-Jahren laut dem Dachverband noch 30 Prozent betrug. Die meisten Kinder und Jugendlichen, die an Krebs erkrankt sind, nähmen an internationalen Forschungsstudien teil. In den letzten Jahrzehnten konnten dadurch beachtliche Heilungserfolge in der Kinderkrebsmedizin erzielt werden.
Welche Methoden zur Behandlung gibt es? In den letzten zehn Jahren haben sich laut BFS die Heilungschancen wesentlich verbessert. Krebs bleibe bei Kindern dennoch die zweithäufigste Todesursache. Der Krebsliga Schweiz zufolge sind Operationen, medikamentöse Therapien (beispielsweise die Chemotherapie) und Strahlentherapie die häufigsten Behandlungsmethoden. Die Art der Therapie sei von der Krebserkrankung des Kindes abhängig. Auch Kombinationen von verschiedenen Behandlungsarten seien möglich.
Was sind die grössten bisherigen Meilensteine in der Kinderkrebsforschung? Seit 2006 gibt es die HPV-Impfung. Gemäss der American Society of Clinical Oncology kann sie vor einer Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV oder HP-Viren) schützen. Ein weiterer Meilenstein erfolgte, als erstmals Natriumthiosulfat während einer Chemotherapie eingesetzt wurde, um Gehörschäden zu verhindern. Denn diese können bei Chemotherapien als Nebenwirkung auftreten. Trotz dieser Meilensteine sei eine Sensibilisierung der Bevölkerung wichtig für die Forschung und das öffentliche Bewusstsein über die körperliche und psychische Belastung der betroffenen Kinder und Familien, wie Kinderkrebs Schweiz schreibt.