Am Sonntagabend erscheint der neue Zürcher «Tatort» (20:05 Uhr auf SRF 1). «Von Affen und Menschen» ist der siebte Krimi aus der Limmatstadt – und der Erste, der einen Preis in Deutschland abstauben konnte. Die Darstellerin Carol Schuler verrät nun, was diesen Fall zu einem ihrer Liebsten macht und wie der Krimi bei der Premiere ankam.
SRF: Am deutschen Fernsehkrimi-Festival hat der Film den Preis für das beste Drehbuch gewonnen. Geschrieben haben es Lorenz Langenegger und Stefan Brunner. Hattest du auch deine Finger im Spiel?
Carol Schuler: Die Lorbeeren gehen eindeutig an die Drehbuchautoren, das möchte ich ihnen nicht wegnehmen. Der Fall ist einer meiner Lieblingsfälle, weil er sehr – ich sage jetzt mal – wild ist. Aber natürlich arbeiten wir immer mit der Redaktion und den Drehbuchautoren zusammen, vor allem, was unsere Figuren angeht. Das ist unser siebter Fall, wir kennen also unsere Figuren Tessa Ott und Isabelle Grandjean schon ziemlich gut. Das heisst, wir denken die Charakterbildung mit.
Der Krimi hat viel Humor drin, wir konnten oft improvisieren.
Du warst beim Fernsehkrimi-Preis in Wiesbaden mit dabei. Wie hast du das erlebt?
Es war super. Wir waren dort, als der Film zum ersten Mal einem Publikum gezeigt wurde. Die anderen sehen es erst im Fernsehen am Sonntag, aber ein kleines Publikum durfte den Krimi vorher schon sehen. Er ist sehr gut angekommen! Wir sind dann immer etwas nervös, denn wir sitzen im Publikum und wissen nicht, wie der Krimi ankommt.
Was genau macht diesen «Tatort» preisverdächtig?
Als ich das Drehbuch zum ersten Mal gelesen habe, hatte ich ein Gefühl wie bei den Coen-Brüdern oder Guy Ritchie. Es sind viele überzeichnete Charaktere, die von ganz tollen Schauspielerinnen dargestellt werden. Es ist eine super Besetzung! Es ist auch die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Michael Scherrer – er hat uns sehr viel Freiraum gelassen. Der Krimi hat viel Humor drin, wir konnten oft improvisieren. Auch deshalb hatten wir eine so tolle Zeit am Set. Man merkt auch im Film, wenn man Spass beim Dreh Spass hatte.
In der Schweiz kennt man dich vor allem als «Tatort»-Kommissarin Tessa Ott. Wie gehst du mit diesem Label um?
Ich habe das Glück, dass ich noch ganz viele andere Sachen machen darf – auch Musik, Theater und andere Filme. Deshalb ist das kein Problem für mich. Aber natürlich: In der Schweiz bin ich hauptsächlich als «Tatort»-Kommissarin bekannt. Aber ein Problem habe ich damit natürlich nicht.
Es ist ja auch ein schönes Label.
Natürlich, es ist ein super Label!
Das Gespräch führte Jennifer Bosshard.