Heute Abend lohnt es sich, in den Sternenhimmel zu schauen. Denn mit dem Supermond und dem Kometen Tsuchinshan-ATLAS steht gleich ein doppeltes Himmelsschauspiel an. Wo man die beiden Himmelskörper am besten beobachten kann und wann die Chance am grössten ist, weiss unser SRF-Meteorologe Mauro Hermann.
Was kann man am Himmel beobachten?
Einerseits gibt es wieder einen Supermond, welcher um etwa 18:30 Uhr aufgeht. Dieser ist auf der ganzen Welt zu sehen. Andererseits ist auf der Nordhalbkugel, also auch in der Schweiz, noch der Komet Tsuchinshan-ATLAS zu sehen. Er ist nicht mehr so hell wie Anfang Woche, aber erscheint immer noch um etwa 20 Uhr deutlich über dem Horizont.
Spielt das Wetter mit?
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit sind die Chancen am besten. Der Supermond geht im Osten auf, der Komet ist im Westen zu sehen. Im Laufe der Nacht ziehen aber immer mehr Wolken auf und stellenweise bildet sich bereits wieder Nebel. Keine optimalen Bedingungen also, aber mit etwas Glück sollte es klappen, vor allem in den Regionen vom Kanton Schaffhausen über die Nordwestschweiz bis zum Genfersee.
Was weiss man über den Kometen Tsuchinshan-Atlas?
Wie bei Kometen üblich, handelt es sich um einen «dreckigen Schneeball»: Er besteht aus gefrorenem Wasser, gefrorenen Gasen und Staub. Er gehört zu den fünf hellsten Kometen der letzten hundert Jahre. Am vergangenen Wochenende war er an seinem erdnächsten Punkt etwa halb so weit von uns entfernt wie die Sonne. Doch er rast bereits wieder mit unglaublich hoher Geschwindigkeit von uns weg.
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Bild 1 von 3. Seit ein paar Tagen ist der Komet Tsuchinshan-ATLAS am Himmel zu sehen. (14.10.2024, Hoher Hirschberg). Bildquelle: Patricia Lang .
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Bild 2 von 3. Er gehört zu den fünf hellsten Kometen der letzten hundert Jahre. (15.10.2024, Romanshorn) . Bildquelle: Dominik Röthlisberger.
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Bild 3 von 3. Von mehreren SRF-Lesenden wurde das Himmelschauspiel beobachtet und mit Fotos festgehalten. (16.10.2024, Rüeggisberg). Bildquelle: Daniel Baukmann.
Wie entsteht ein Supermond?
Die Umlaufbahn des Mondes um die Erde ist nicht kreisförmig, sondern elliptisch. Deshalb ist der Mond der Erde an manchen Tagen näher als an anderen. Der Entfernungsunterschied zwischen seinem erdnächsten und -entferntesten Punkt beträgt etwa zehn Prozent. Bei einem Supermond ist zum einen Vollmond und zum anderen ist der Mond der Erde besonders nahe. Dieses Mal kommt er unserem Planeten etwas näher als 360'000 Kilometer. Zum Vergleich: Vor rund zwei Wochen war der Mond als Leermond besonders weit weg, mit über 405'000 Kilometern Distanz.
Weshalb wirkt der Mond dann so gross?
Das ist keine optische Täuschung, sondern tatsächlich ein sichtbarer Grössenunterschied. Der Durchmesser des Supermondes ist optisch rund 14 Prozent grösser als bei einem Minimond (wenn der Vollmond besonders weit von der Erde entfernt ist). Zudem ist er um ein Drittel heller, was den Grössenunterschied noch unterstreicht. Beim Auf- und Untergang knapp über dem Horizont wirkt ausserdem noch die Mondtäuschung. Diese lässt jeden Mond – egal ob Supermond oder nicht – grösser erscheinen.
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Bild 1 von 3. Bereits Mitte September gab es einen Supermond. Dieses Bild wurde von den SRF-Usern zum schönsten Wetterbild des Monats gekürt. (18.9. 2024, Furkagebiet). Bildquelle: Peter Limacher.
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Bild 2 von 3. Steht der Mond tief am Horizont, wirkt die sogenannte Mondtäuschung. Betrachtende setzen den Mond dann in Relation zu irdischen Objekten wie Gebäuden oder Bergen. (18.9.2024, Füllinsdorf). Bildquelle: Peter Wehrli.
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Bild 3 von 3. Beim Supermond ist nicht nur der Durchmesser optisch grösser, sondern er scheint auch heller. (17.9.2024, Bruderholz). Bildquelle: Peter Wehrli.
Kommt es zu Auswirkungen auf der Erde?
Der Supermond wirkt sich auch auf Ebbe und Flut aus: Die erhöhte Gravitationskraft führt zu stärkeren Gezeiten.