Laut einer Umfrage der Universität St. Gallen im Auftrag des Edelmetallhändlers «Philoro» bleiben Schmuckstücke aus Altgold beliebt. Hochgerechnet ergibt der gesamte Privatbesitz etwa ein Drittel des Goldbestands der Schweizerischen Nationalbank.
Sieben Goldvreneli in der Schmuckkiste
Konkret gaben 66 Prozent der Befragten an, Schmuck aus Gold zu besitzen. Die Befragten schätzten den Wert ihres Goldschmucks im Durchschnitt auf knapp 2380 Franken pro Person. So viel sind in etwa sieben Goldvreneli wert.
«Hochgerechnet auf die erwachsene Bevölkerung ergibt das einen Gesamtwert von 17.2 Milliarden Franken», so Sven Reinecke, Direktor des Instituts für Marketing und Customer Insight der Universität St. Gallen. Gold für 17.2 Milliarden Franken, das entspricht heute einem Gesamtgewicht von rund 319 Tonnen. Zum Vergleich: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte per Mitte 2023 einen Goldbestand von 1040 Tonnen im Wert von rund 57.3 Milliarden Franken in der Bilanz.
Knifflige Goldschätzungen
Der Gesamtwert von über 17 Milliarden sei indes mit Vorsicht zu geniessen, schränkt Reinecke den Befund ein. Denn oft seien sich die Goldbesitzer unsicher, was den Wert ihres Goldschmucks anbelangt: «Eine Testbefragung hat ergeben, dass es schwierig ist, den eigenen Schmuckbesitz in Gramm zu schätzen», so Reinecke.
Daher sei in der Studie primär nach der Anzahl Schmuckstücke im Eigenbesitz gefragt worden: Wer Goldschmuck besitzt, zählt laut eigenen Angaben gut sieben Schmuckstücke. Nicht in die Umfrage eingeflossen sind hingegen Goldbarren oder Goldmünzen.
Gold gegen schnelles Geld
Bereits einmal Altgold verkauft haben laut der Umfrage mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Befragten. Dabei waren Männer in der Vergangenheit verkaufswilliger als Frauen. Begründet wurde der Verkauf von Gold aus privater Hand zu einem Drittel damit, dass schnell Geld gebraucht wurde. Andere verkauften den Schmuck, um sich davon neuen Schmuck zu kaufen, oder als Zustupf für die Ferien.
«Die meisten Verkäufer sind zudem zufrieden mit dem erzielten Preis», erläutert Reinecke. Auch, weil viele Personen den Wert ihres Goldschmucks eher unter- als überschätzen.