«Wisdom of Happiness»: So heisst der neue Film, den Richard Gere mitproduziert hat. Am Dienstagabend hat der US-Schauspieler das Werk am Zürich Film Festival vorgestellt. Darin geht es um das Leben des Dalai Lama sowie um dessen buddhistische Lehre.
Richard Gere selbst bekennt sich nach einer Nepal-Reise Anfang der 1990er-Jahre zum Buddhismus. Seit dem ersten Treffen mit dem Dalai Lama ist Gere mit dem spirituellen Oberhaupt der Tibeter befreundet. Gegenüber SRF sagt der 75-Jährige über diese Verbindung: «Ich kann mich sehr glücklich schätzen, dass ich den Dalai Lama getroffen habe. Er hat mein Leben so unglaublich positiv beeinflusst, meine Familie und meine ganze Welt.»
Gere ist zudem Vorsitzender der «International Campaign for Tibet» – kurz «ICT». Seit 1998 setzt sich die Menschenrechtsorganisation für die Gemeinschaft der Tibeter ein.
Skandal bei den Oscars
1993 erregte Richard Gere bei der Oscarverleihung die Gemüter. Der «Pretty Woman»-Darsteller sollte die Nominierten der Kategorie Bestes Szenenbild präsentieren. Bevor er dazu kam, äusserte er sich politisch: «Mit dem Wissen um die schreckliche Menschenrechts-Situation in China und in Tibet frage ich mich, ob wir alle Deng Xiaoping in Peking Liebe, Wahrheit und Vernunft schicken könnten, damit er seine Truppen (...) aus Tibet abzieht und diesen Menschen erlaubt, zurückzukehren und als freie, unabhängige Menschen zu leben.»
Im Saal erntet der Schauspieler Applaus, doch die Organisation hinter den Oscars zieht Konsequenzen: Richard Gere wird für 20 Jahre von den Oscar-Verleihungen ausgeschlossen. Zudem darf er China sein Leben lang nicht mehr betreten. Eine Ausnahme wurde dem Schauspieler nur 2003 gestattet, als sein Film «Chigaco» nominiert war. In mehreren Interviews gibt Richard Gere dem Einfluss der chinesischen Investoren die Schuld an den mangelnden Filmangeboten für ihn in Hollywood.