Der Ballmoosbach und der Chrümlisbach schlängeln sich zwischen Äckern im Berner Mittelland hindurch. In den vergangenen vier Jahren wurden sie intensiv auf mehr als 110 Pestizidwirkstoffe untersucht.
Entlang dieser beiden Bäche versuchen die Bäuerinnen und Bauern, die Belastung mit Pestiziden zu verbessern. Freiwillig setzen sie dazu verschiedene Massnahmen um, darunter beispielsweise einen Pufferstreifen von Gras entlang dem Rand ihrer Felder wachsen zu lassen oder einen Nützling gegen einen Maisschädling einsetzen und dafür weniger Insektizid spritzen.
Weil sie dabei das Risiko eingehen, weniger zu ernten, werden sie aus dem Projektbudget entschädigt. Im Einzugsgebiet der beiden untersuchten Bäche sind so gut wie alle Betriebe am Pflanzenschutzprojekt beteiligt und dennoch erweist sich der Effekt der Massnahmen bis jetzt als gering.
Starke Belastung dauert an
In beiden untersuchten Bächen finden sich nach wie vor zu viele Pestizide. Im Ballmoosbach wurden die Grenzwerte zwar von Jahr zu Jahr weniger oft überschritten. Im stark belasteten Chrümlisbach aber, der viel Wasser aus Entwässerungsleitungen bekommt, hat sich die Situation bisher nicht verbessert. Er ist mehrmals pro Jahr über Wochen mit Pestizidmengen belastet, die Pflanzen und Wasserinsekten schaden können.
Der Berner Bauernverband will zu der aktuellen Auswertung keine Stellung nehmen. Die Studie weise nicht aus, welche Massnahmen die Betriebe in den beiden Einzugsgebieten genau umgesetzt hätten. Damit fehle ein wichtiger Teil der Daten.
Eine solche umfassende Auswertung ist auf Ende des Jahres geplant. Doch die vorliegende Zwischenauswertung zeigt: Das Berner Vorzeigeprojekt zur freiwilligen Reduktion der Pestizidbelastung bringt noch nicht, was man sich davon versprochen hat.