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13 Milliarden Dollar Kosten Die USA erneuern die fliegende Kommandozentrale – das ist bekannt

Die Maschinen sind für Kriege oder Naturkatastrophen konzipiert. Doch wie funktionieren sie? Die wichtigsten Antworten.

Darum geht's: Tritt am Boden der Notfall ein und nichts geht mehr, muss die US-Regierung weiter funktionieren können. Für dieses Szenario setzte sie bislang auf mehrere Flieger des Typs Boeing E-4B. Die speziell umgerüsteten Maschinen können über lange Zeit in der Luft bleiben und so die Kommunikation mit dem Boden aufrechterhalten. Jetzt müssen die sogenannten «Doomsday Planes» (deutsch: «Weltuntergangsflugzeuge») ersetzt werden. Die aktuellen Maschinen sind aus den 1970er-Jahren und dementsprechend veraltet. Insgesamt 13 Milliarden Dollar will die US-Regierung ausgeben.

In welchem Szenario werden die Flugzeuge benötigt? Ein atomarer Schlag oder eine verheerende Naturkatastrophe könnten dazu führen, dass am Boden kritische Infrastruktur zerstört wird. «Die militärische Führung und die Regierung wären am Boden nicht mehr sicher, müssten aber trotzdem Befehle ausgeben und koordinieren können», sagt der Chefredaktor von Aerotelegraph, Stefan Eiselin. In solch einer Situation könnten die Flugzeuge zum Einsatz kommen. Ein «Mini Pentagon in der Luft» mit über 100 Mitarbeitern an Bord würde das Funktionieren der Kommandostruktur sicherstellen.

Der US-Weltuntergangsflieger: Die Boeing E4B

Was unterscheidet sie von normalen Flugzeugen? Bei den Flugzeugen handelt sich um aufwendig umgerüstete Passagiermaschinen. Stefan Eiselin von Aerotelegraph sagt: «Das sind sehr ausgeklügelte Flugzeuge, die man zu Hochsicherheitsflugzeugen umgebaut hat.» Dazu gehöre etwa ein gestärkter Rumpf. «Sie können elektromagnetische Strahlen abwehren, und atomaren Regen macht ihnen nichts.» Ausserdem könnten die Maschinen in der Luft betankt werden.

Die Weltuntergangsflieger verfügen über Kommunikationssysteme, die zum Teil auch abhörsicher sind. «Das sieht man daran, dass die jetzige Boeing 747 einen Riesenbuckel hat. Darin sind spezielle Antennen, mit denen man über Satellit kommunizieren kann», so Stefan Eiselin. Ausserdem hätten die Maschinen eine schnelle Internetverbindung. «Also nichts, was wir aus dem Flugzeug kennen, sondern wirklich gute Verbindungen.»

Warum reicht eine Maschine nicht? «Im Kriegsfall könnte der Feind ein Flugzeug zerstören. Da würde es keinen Sinn machen, nur eines zu haben», erklärt Stefan Eiselin. «Dazu kommt, dass die USA ein sehr grosses Land sind und wohl auch an verschiedenen Orten Flugzeuge bereithalten müssen für einen solchen Fall. Ich glaube, alleine darum kommt man auf mehr als ein Flugzeug.»

Setzen auch andere Länder auf solche fliegenden Kommandozentralen? Infrage kommen solche kostspieligen Anschaffungen eigentlich nur für grosse Staaten, erklärt Stefan Eiselin. «Russland hat die Iljuschin 96, die das Gleiche leisten kann wie die US-Maschinen.» Kleinere Länder könnten sich das nicht leisten und bräuchten es vermutlich auch nicht, so der Aviatik-Experte.

Viermotoriges Frachtflugzeug beim Start auf verschneiter Landebahn.
Legende: Eine umgebaute russische Masschine des Typs Iljuschin 86, auch bekannt als «fliegender Kreml». (Bild: Moskau, 09.02.12) REUTERS/Artyom Anikeev

Wann steigen die neuen Flieger in die Luft? Den Milliardenauftrag der US-Regierung hat die Sierra Nevada Corporation erhalten. 12 Jahre dürfte es dauern, bis die neuen Maschinen bereitstehen, schreibt Aerotelegraph . Ursprünglich hatte sich auch Boeing beworben. Doch der Flugzeugbauer, der in jüngerer Vergangenheit wiederholt Negativschlagzeilen geschrieben hat , zog sich zurück, nachdem die US-Regierung einen Festpreis verlangt hatte. Wie Aerotelegraph schreibt, sei noch nicht entschieden, welcher Flugzeugtyp es wird. Doch eigentlich ist klar: Es wird wohl wieder eine Boeing 747.

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SRF4 News aktuell, 06.05.24, 16:10 Uhr ; 

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