- Noch nie waren weltweit so viele Menschen auf der Flucht wie in diesem Jahr.
- Laut der UNO sind rund 103 Millionen Flüchtende, Asylsuchende und Binnenvertriebene betroffen.
- Hauptgrund für den Anstieg um 15 Prozent in diesem Jahr ist die russische Invasion in der Ukraine.
Nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR beträgt die Zahl der gewaltsam vertriebenen Menschen wegen Kriegen oder Verfolgung weltweit rund 103 Millionen. Diese Zahl von Flüchtenden und Asylsuchenden war noch nie so hoch wie heute.
Verglichen mit dem Stand von Ende 2021 sind 13.6 Millionen Menschen mehr auf der Flucht als vor einem Jahr – der Anstieg beträgt 15 Prozent. Diese unvorstellbare Zahl habe vor zehn Jahren niemand für möglich gehalten hätte, teilte das UNO-Flüchtlingshilfswerk in Bonn mit.
Krieg in der Ukraine
Hauptgrund für den rasanten Anstieg in diesem Jahr sei die russische Invasion in der Ukraine. In den ersten Monaten des Krieges sei es zu der «am schnellsten wachsende Vertreibungskrise seit dem Zweiten Weltkrieg» gekommen, sagte ein UNHCR-Sprecher. Zusammen mit den Notlagen in afrikanischen Ländern, in Afghanistan und weiteren Regionen sei die Zahl der Flüchtenden über 100 Millionen gestiegen.
In der Ukraine sei knapp ein Drittel der gesamten Bevölkerung vertrieben worden oder sei geflüchtet. Das seien fast acht Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer, die nun in europäischen Ländern lebten. Mehr als 6.5 Millionen Menschen seien Vertriebene im eigenen Land.
Die Hilfsbereitschaft in Europa sei nach wie vor gross, vor allem in den Nachbarländern der Ukraine. Aber die Diskussionen über die Aufnahme der Geflüchteten, über Verantwortlichkeiten und fehlende Kapazitäten würden zunehmend hitziger und schärfer geführt. Doch der Winter und die zerstörte Infrastruktur in der Ukraine machten eine Unterstützung weiterhin dringend nötig, so das UNHCR.