Worum geht es? In den ersten Wochen seiner zweiten Amtszeit hat US-Präsident Donald Trump beschlossen, bei der Forschung in den USA vier Milliarden Dollar einzusparen. Trump will so Genderforschung und Diversitätsinitiativen unterbinden. Gemäss einem Bericht der ARD warnen US-Forschende vor weitreichenden Folgen des Beschlusses, etwa für die Forschungen zu Krebserkrankungen, Alzheimer und Parkinson.
Wie nehmen die betroffenen Forscherinnen und Forscher diese Kürzungen auf? Thorsten Schwede, Präsident des Forschungsrats des Schweizerischen Nationalfonds, hat mit Kolleginnen und Kollegen in den USA darüber gesprochen. «Sie wissen selbst noch nicht so genau, was passiert. Immer wieder höre ich von grosser Verunsicherung, weil klar ist, dass vieles weder rechtlich noch forschungsethisch vertretbar ist.» Es herrsche die Hoffnung vor, dass vieles davon später von Gerichten gestoppt werde. Es widerspreche jeglicher Forschungsethik, Daten zu löschen oder Forschungsresultate politisch zu zensieren, wie die Forschenden befürchteten.
Könnte sich das auf die Forschung weltweit auswirken? Die USA sind einer der grössten Förderer der Wissenschaften weltweit. Wissenschaft lebt von internationaler Zusammenarbeit. Auch für die Schweiz seien die USA einer der stärksten Forschungspartner, so Schwede. «Es ist für die Wissenschaft weltweit schwierig, wenn einer der wichtigsten Partner nicht mehr zuverlässig ist.»
Die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und den USA ist sehr eng, auf verschiedenen Ebenen.
Inwiefern ist die Schweiz betroffen? Einerseits flössen Gelder aus den USA in die Schweiz, andererseits auch umgekehrt, so der Experte. «Die Zusammenarbeit ist sehr eng, auf verschiedenen Ebenen.» Wie sich die Beschlüsse von Trump genau darauf auswirken, ist zurzeit noch offen.
Warum macht Donald Trump das? Dazu sagt Wissenschaftler Schwede: «Mir ist im Moment nicht klar, warum die aktuelle US-Regierung ihre eigene Forschung durch solche ungezielten Massnahmen schwächt.» In den Erlassen werde geregelt, was erlaubt sein soll und was nicht, gleichzeitig würden grosse Kollateralschäden in Kauf genommen.