Das Wichtigste in Kürze
- Zwischen Äthiopien und Eritrea könnte es tatsächlich Frieden geben.
- Am Dienstag ist zum ersten Mal seit 20 Jahren eine offizielle Delegation aus Eritrea nach Äthiopien gereist.
- Das Ziel: Den Konflikt zwischen den beiden Ländern beenden. In Äthiopien stösst das auf grosse Freude.
In einem Taxi in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba sind im Radio die Abendnachrichten zu hören. Taxifahrer Sintayehu Aklilu sagt: «Gut ist das – endlich Frieden in Sicht.» Und der äthiopische Aussenminister liess verlauten: Nach 20 Jahren Kein-Krieg-kein-Frieden-Zustand sei die Tür zum Frieden aufgestossen worden.
«Das macht mich glücklich. Ganz Eritrea soll kommen. Es ist ja auch ein ganz sinnloser Krieg. Wir sind schliesslich dasselbe Volk», sagt Sintayehu Aklilu. Die beiden Länder gehörten bis 1993 zur selben Nation.
Das macht mich glücklich. Ganz Eritrea soll kommen. Es ist ja auch ein ganz sinnloser Krieg.
Anfang der 1990er-Jahre spaltete sich Eritrea von Äthiopien ab. Darauf folgte ein blutiger Krieg zwischen den beiden Ländern, bei dem rund 80'000 Menschen ums Leben kamen. Nach dem Waffenstillstand legte eine internationale Kommission die Grenze fest. Diese anerkannte Äthiopien nicht – bis vor drei Wochen.
«Dann kam der neue äthiopische Premierminister Abiy Ahmed und nun wird überall in Äthiopien Frieden herrschen» sagt Sintayehu Aklilu, um dann anzufügen: «Hoffentlich.» Dann könnte der Taxifahrer nämlich endlich wieder seinen Schulfreund treffen.
Dann kam der neue äthiopische Premierminister Abiy Ahmed und nun wird überall in Äthiopien Frieden herrschen.
Sie hätten sich wegen des Grenzkonflikts nie mehr gesehen, sagt Sintayehu Aklilu – und dreht die Musik auf. Vielleicht kann er das auch schon bald: Premier Abiy Ahmed hat am Dienstag denn auch angekündigt, dass Ethiopian Airlines schon bald Flüge nach Eritrea anbieten werde.