11. September 2001: Ausgelöst wird die US-Invasion in Afghanistan durch die Anschläge auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington. Diese werden von der militanten Al-Qaida-Gruppe unter Osama bin Laden geplant und verübt. Bin Laden hält sich zu diesem Zeitpunkt in Afghanistan auf, unter dem Schutz der Taliban-Regierung.
7. Oktober 2001: US-Streitkräfte beginnen Luftangriffe mit gezielten Bombardierungen auf Taliban- und Al-Qaida-Kämpfer. Eine kleine Anzahl von US-Spezialeinheiten und CIA-Agenten schleicht sich in Afghanistan ein. Die Taliban werden gestürzt, ohne dass US-Bodentruppen zum Einsatz kommen.
Dezember 2001: Die US-geführte Koalition bombardiert den Höhlenkomplex Tora Bora im Osten Afghanistans, in dem sich Bin Laden angeblich versteckt hält. Es gelingt ihm jedoch, über die Grenze nach Pakistan zu fliehen.
2. Mai 2003: Die US-Regierung erklärt das Ende des Kampfeinsatzes in Afghanistan. Unter Präsident George W. Bush konzentrieren sich die USA nun auf die Invasion des Irak.
2006 bis 2008: Da das US-Militär nun hauptsächlich im Irak engagiert ist, bleibt lediglich ein kleines Kontingent in Afghanistan stationiert. Die Taliban sind dabei, weite Teile des Landes zurückzuerobern. Als Reaktion darauf bringt eine erweiterte Nato-Mission Tausende von Soldaten ins Land.
17. Februar 2009: Der neue US-Präsident Barack Obama beschliesst in seiner ersten grossen militärischen Entscheidung als Oberbefehlshaber, 17'000 zusätzliche Soldaten nach Afghanistan einzufliegen. Rund 38'000 US-Kräfte und 32'000 Soldaten von etwa 40 Nato-Verbündeten sind bereits vor Ort.
1. Mai 2011: Bei einer von Obama angeordneten Militäraktion von Elite-Spezialeinheiten der Navy Seals wird Bin Laden in Pakistan getötet.
27. Mai 2014: Die US-Regierung zieht den Grossteil der Truppen zurück. Der Schwerpunkt verlagert sich auf die Ausbildung und Unterstützung des afghanischen Militärs.
28. Dezember 2014: Der US-Kampfauftrag wird nach dem Abzug der meisten Einsatzkräfte offiziell beendet.
21. August 2017: Der neue US-Präsident Donald Trump kündigt seine Afghanistan-Strategie an: Diese sieht nun einen kleinen, unbefristeten Einsatz von US-Truppen zur Unterstützung der afghanischen Regierung vor, um die Taliban zu Friedensverhandlungen mit Kabul zu zwingen.
29. Februar 2020: Die Trump-Regierung unterzeichnet ein Abkommen mit den Taliban. Washington verspricht den Abzug aller US-Truppen. Die Taliban verpflichten sich im Gegenzug, keine Angriffe auf die US-Streitkräfte mehr zu verüben und Verhandlungen mit der afghanischen Regierung zu führen.
14. April 2021: Präsident Joe Biden kündigt den bedingungslosen Abzug der US-Truppen bis zum 11. September an und setzt damit die von seinem Vorgänger Trump mit den Taliban getroffene Vereinbarung um.
2. Juli 2021: Die US-Truppen ziehen sich abrupt von ihrem Hauptstützpunkt auf dem Flugplatz Bagram zurück.
15. August 2021: Nach einem Vormarsch, bei dem die Taliban in wenigen Wochen eine Stadt nach der anderen erobern, wird die Hauptstadt Kabul kampflos aufgegeben. Die USA und ihre westlichen Verbündeten starten eine Luftbrücke vom Flughafen Kabul aus.
26. August 2021: ISIS-K, ein lokaler Ableger des sogenannten Islamischen Staates, verübt einen Selbstmordattentat auf die überfüllten Tore des Flughafens von Kabul. Dutzende von Zivilisten und 13 US-Soldaten kommen ums Leben.
30. August 2021: Der letzte Flieger mit US-Soldaten verlässt Kabul.