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D-Day-Gedenkfeier in der Normandie
Aus Tagesschau vom 06.06.2024.
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80 Jahre D-Day Staatschefs gedenken mit Veteranen der Landung in der Normandie

  • Zu einem grossen internationalen Gedenken an die Landung der Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg sind an der nordfranzösischen Küste zahlreiche Staats- und Regierungschefs eingetroffen.
  • An der Feier zum 80. Jahrestag des sogenannten D-Days beteiligt sind neben US-Präsident Joe Biden, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auch der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski.
  • Vertreter Russlands wurden, anders als zunächst geplant, angesichts des Ukraine-Kriegs nicht zu dem Gedenken eingeladen.

Am 6. Juni 1944 waren die Soldaten der Alliierten an den Stränden der Normandie gelandet. Der D-Day markierte den Auftakt der Befreiung Frankreichs und Westeuropas von der Nazi-Herrschaft («Operation Overlord»). Er steht aber auch für Blutvergiessen, Zehntausende Tote und Verwundete.

«Sehr viele von ihnen kamen nie nach Hause. Sie verloren ihr Leben an den Landungsstränden des D-Days und in den vielen folgenden Schlachten», würdigte der britische König Charles III. den Einsatz der alliierten Soldaten bei einer Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag im französischen Ver-sur-Mer am Donnerstag. Dafür werde den Gefallenen und allen, die damals dienten, mit tiefster Dankbarkeit gedacht, so der König.

Frankreichs Premier: «D-Day-Veteranen sind Helden»

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Frankreichs Premierminister Gabriel Attal hat anlässlich der Landung der Alliierten in der Normandie vor 80 Jahren die damaligen westlichen Soldaten als Helden gewürdigt. «Unsere Dankbarkeit ist ewig», sagte Attal am Donnerstag bei einer kanadischen Gedenkfeier in Courseulles-Sur-Mer. «Niemals wird Frankreich diejenigen vergessen, die für es gefallen sind.» Die Veteranen nannte er «Helden», «Figuren des Muts» und «Gesichter der Freiheit». Er versprach, das Gedenken an sie und ihre gefallenen Kameraden wachzuhalten.

Der 35 Jahre alte Attal sagte weiter, er gehöre zu einer Generation, die ohne Krieg aufgewachsen sei, die manchmal vergesse, wie brüchig Demokratie und Freiheit seien. Er gehöre zu einer Generation, die man immer wieder daran erinnere, was sie denen verdanke, die in ihrem Alter für die Freiheit alles hinter sich gelassen hätten. Attal mahnte, besonders jetzt, da der Krieg zurück in Europa sei, müsse man die Lektion der Geschichte hören.

«Freie Nationen müssen zusammenstehen, um sich der Tyrannei zu widersetzen», sagte Charles. Das sei die Lehre aus der Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944.

Erinnerung mit den letzten lebenden Zeitzeugen

Zur Streitmacht der Alliierten gehörten damals vor allem US-Amerikaner, Briten, Kanadier, Polen und Franzosen. Etwa 3100 Landungsboote mit mehr als 150'000 Soldaten machten sich auf den Weg nach Nordfrankreich.

Das Gedenken wird am Strand von Saint-Laurent-sur-Mer am sogenannten Omaha Beach organisiert, einem der Strandabschnitte, an dem die von Grossbritannien aus kommenden Alliierten damals eintrafen. Auch einige hochbetagte Veteranen besuchen die Feierlichkeiten in die Normandie.

Bereits am Mittwoch gab es Gedenken in Grossbritannien und in Frankreich. Präsident Macron hob den Einsatz französischer Widerstandskämpfer an der Seite der Alliierten hervor. «Die Tapferkeit und Entschlossenheit dieser vereinten Kämpfer spielte eine wichtige Rolle bei der Befreiung unseres Landes. Ihre heldenhaften Taten hinterlassen einen unauslöschlichen Eindruck in unserer Geschichte», sagte Macron in Plumelec.

Tausende liessen am D-Day ihr Leben

Die Deutschen hatten im betroffenen Küstenabschnitt nur etwa 50'000 Infanteristen und wenige Flugzeuge zur Verfügung. Weiter nördlich, wo das Landungsunternehmen irrtümlich erwartet wurde, war der Grossteil der Divisionen des deutschen Westheeres stationiert.

Im D-Day-Bereich waren die Strände nur lückenhaft gesichert. Die Alliierten gingen in den Morgenstunden an fünf Küstenabschnitten mit den Decknamen Utah, Omaha, Gold, Juno und Sword östlich von Cherbourg an Land. Erst nach sechs Tagen gelang es Hitlers Gegnern, die Brückenköpfe zu einer Front von etwa 100 Kilometern Länge zu verbinden. Am Abend des D-Day registrierten die Alliierten Verluste von rund 12'000 Mann, darunter etwa 4400 Tote. Die Zahl der deutschen Verwundeten, Vermissten und Gefallenen wird auf 4000 bis 9000 Mann geschätzt.

Im weiteren Verlauf der «Operation Overlord» sollen bis zur Eroberung von Paris im August 200'000 Deutsche und 70'000 Verbündete ums Leben gekommen sein. In der verwüsteten Normandie starben bis zu 20'000 Zivilisten.

Tagesschau, 04.06.2024, 19:30 Uhr ; 

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