Weisses Haus weicht Fragen zu Gaza-Zwangsumsiedlung aus: Einen Tag, nachdem US-Präsident Donald Trump verkündet hatte, er wolle den Gazastreifen unter US-Kontrolle stellen und die palästinensische Bevölkerung dauerhaft umsiedeln, hat sich das Weisse Haus zurückhaltender geäussert. Auf die Frage einer Journalistin, ob die US-Regierung bereit sei, die Menschen mit Zwang aus ihrer Heimat zu vertreiben, reagierte Sprecherin Karoline Leavitt ausweichend.
Sie erklärte stattdessen allgemeiner, der Präsident sei dazu bereit, «den Gazastreifen für die Palästinenser und alle Menschen in der Region wieder aufzubauen». Nachbarstaaten wie Ägypten und Jordanien müssten dafür «vorübergehend» palästinensische Flüchtlinge aufnehmen, so Leavitt weiter.
Aussagen für Aussenminister kein «feindseliger Schritt»: Auch US-Aussenminister Marco Rubio hat die Aussagen seines Präsidenten Donald Trump zur Zukunft des Gazastreifens verteidigt. «Das war nicht als feindseliger Schritt gedacht», betonte Rubio während eines Besuchs in Guatemala. Er sprach im Gegenteil von einem «sehr grosszügigen Angebot» des Präsidenten. Rubio erklärte, es gehe den USA lediglich darum, das Küstengebiet wieder bewohnbar zu machen. In dieser Zeit könnten die Palästinenserinnen und Palästinenser dort aber nicht leben.
Wiederaufbau laut Sprecherin nicht mit Staatsgeldern: Leavitt sagte ebenfalls, die USA würden nicht für den Wiederaufbau des Gazastreifens zahlen. Trumps Plan bedeute «nicht, dass die amerikanischen Steuerzahler diese Bemühungen finanzieren werden», erklärte sie. «Es bedeutet, dass Donald Trump – der beste Geschäftemacher der Welt – entsprechende Vereinbarungen mit Partnern in der Region treffen wird.»
Keine klare Antwort über möglichen US-Truppeneinsatz: Bei der Pressekonferenz an der Seite des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hatte Trump auf Nachfrage von Medienschaffenden einen Militäreinsatz im Küstenabschnitt nicht ausgeschlossen. Man werde «tun, was notwendig ist», so Trump. Sprecherin Leavitt reagierte auf energische Fragen von Medienschaffenden, ob der Einsatz von US-Soldaten im Gazastreifen tatsächlich eine Option für den Präsidenten sei, merklich ausweichender. Sie sagte mehrfach, Trump habe sich darauf «bisher nicht festgelegt». Im Wahlkampf hatte er jedoch immer wieder versprochen, das US-Militär aus internationalen Konflikten heraushalten zu wollen.