- Joe Biden ist von einem Sonderermittler befragt worden.
- Es geht um vertrauliche Dokumente, die in seinem ehemaligen Büro und in seinem Privathaus entdeckt worden waren.
- Laut dem Weissen Haus hat sich Biden freiwillig befragen lassen.
«Die freiwillige Befragung wurde an zwei Tagen, Sonntag und Montag, im Weissen Haus durchgeführt und am Montag abgeschlossen», teilte das Weisse Haus am Montag (Ortszeit) mit. Der Präsident und das Weisse Haus würden, wie von Beginn an gesagt, in der Untersuchung kooperieren. Es seien – soweit es angemessen gewesen sei – «relevante Informationen öffentlich zur Verfügung gestellt» worden. Befragt worden sei Biden von Sonderermittler Robert Hur.
Für Biden ist der Fall politisch äusserst heikel, denn mit einem ähnlichen Fall hatte sein republikanischer Vorgänger Donald Trump, der juristisch an mehreren Fronten zu kämpfen hat, für einen Skandal gesorgt. Der Republikaner wird beschuldigt, gesetzeswidrig höchst sensible Informationen aus seiner Zeit als US-Präsident in privaten Räumen aufbewahrt zu haben. Die Bundespolizei FBI hatte im August 2022 sein Anwesen Mar-a-Lago durchsucht und dort verschiedene Verschlusssachen beschlagnahmt. Trump plädierte bei der Vorstellung der Anklage in Miami im Juni auf «nicht schuldig». Der Prozess soll am 20. Mai 2024 starten.
Auch wenn sich die Fälle von Trump und Biden auf den ersten Blick sehr ähneln, gibt es bedeutende Unterschiede. Bidens Team hat die Entdeckungen eigenen Angaben zufolge sofort an das Nationalarchiv gemeldet und die Unterlagen weitergegeben.
Anders als nun bei Biden war in Trumps Fall ein Streit mit dem Nationalarchiv vorausgegangen. Es versuchte monatelang erfolglos, von Trump Papiere aus dessen Amtszeit zu bekommen. Trumps Team hatte dem Nationalarchiv schliesslich Dokumente übergeben – aber längst nicht alle, wie sich bei der aufsehenerregenden FBI-Durchsuchung im August 2022 herausstellte.