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Putin: «Aggression gegen souveränen Staat»
Aus SRF 4 News aktuell vom 07.04.2017.
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Moskau reagiert auf US-Angriff Am Himmel von Syrien drohen nun gefährliche Zwischenfälle

Die USA hätten einen souveränen Staat angegriffen, sagt Putin. Laut ORF-Korrespondentin Carola Schneider in Moskau dürften sich die US-russischen Beziehungen nun weiter verschlechtern.

SRF News: Wie reagiert der Kreml auf den US-Angriff in Syrien?

Carola Schneider: Präsident Wladimir Putin verurteilt ihn als «Aggression auf einen souveränen Staat». Die Attacke verletze internationales Recht und sei unter einem erfundenen Vorwand erfolgt. Die syrische Armee verfüge über keine Chemiewaffen mehr, seitdem sie vor ein paar Jahren alle vernichtet habe, so Putins Haltung. Das sei von der UNO damals auch bestätigt worden. Laut Lesart Moskaus hat die syrische Armee keinen Giftgas-Angriff durchgeführt, sondern ein Chemiewaffenlager der Rebellen getroffen, was zu der Verseuchung geführt habe. Welches die konkreten Reaktionen Russlands auf den US-Angriff sind, lässt Putin im Moment noch offen.

Die USA greifen erstmals die syrische Armee an, an deren Seite Russland kämpft. Was bedeutet das für das russische Engagement in Syrien?

Das muss man abwarten. Allerdings ist kaum davon auszugehen, dass Russland seinen Militäreinsatz an der Seite der syrischen Armee nun ändern der abbrechen wird. Im Gegenteil: Russland sieht sich als legitimen Verbündeten an der Seite des gewählten Präsidenten Assad, um gegen Rebellen zu kämpfen. Die Lage wird deshalb nun brandgefährlich: Moskau hat in Syrien hochmoderne Luftabwehrsysteme stationiert und kontrolliert den Luftraum. Wenn nun die USA und Russland künftig in Syrien gegeneinander im Einsatz sein sollten, müssen sie schauen, wie sie aneinander vorbeikommen. Es könnte zu gefährlichen Zwischenfällen kommen, wenn sich beide Seiten nicht abstimmen. Derzeit gibt es dafür eine Art heissen Draht, doch aus dem russischen Parlament kommt bereits die Drohung, diesen Kontakt einzustellen. (Zur neusten Entwicklung siehe die Textbox)

Die Lage wird nun brandgefährlich: Moskau hat in Syrien hochmoderne Luftabwehrsysteme stationiert und kontrolliert den Luftraum.

Moskau kappt heissen Draht

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Inzwischen hat Russland die Vereinbarung mit dem US-Militär zur Vermeidung von Zwischenfällen in Syrien ausgesetzt. Das verkündete das Aussenministerium in Moskau als Reaktion auf den US-Angriff. Mit der Vereinbarung informierten Russland und die USA einander bislang über Militärflüge und Angriffe über Syrien.

Russland fordert eine weitere Dringlichkeitssitzung des UNO-Sicherheitsrates. Was will es damit erreichen?

Moskau will wohl eine Verurteilung der US-Aktion durch die internationale Gemeinschaft erreichen.

US-Präsident Donald Trump wollte zu Beginn seiner Amtszeit die amerikanisch-russischen Beziehungen verbessern. Was bedeutet der Luftangriff für diese Beziehungen?

Der Sprecher Putins hat bereits gesagt, dass der Angriff die US-russischen Beziehungen, die sich ohnehin in einem bedauernswerten Zustand befänden, weiter schädigen werde. Sowieso sind die letzten Wochen in Russland von grosser Ernüchterung geprägt, was die Beziehungen zu den USA angeht. Man hatte ja gehofft, dass sie unter Präsident Donald Trump besser werden könnten. Schliesslich hatte sich Trump im Wahlkampf mehrmals Putin-freundlich geäussert. Er hat davon aber nichts umgesetzt, seit er im Amt ist. Der Angriff gegen Russlands Verbündeten in Syrien macht die Hoffnung nun vorerst zunichte, dass sich das Verhältnis zwischen Moskau und Washington rasch verbessern könnte.

Das Gespräch führte Salvador Atasoy.

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