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Vor Olympischen Spielen: Flaute im Pariser Tourismus
Aus 10 vor 10 vom 25.07.2024.
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Anstehende Eröffnungsfeier Die Pariser Innenstadt gleicht vor Olympia einer Festung

Diesen Freitag werden in Paris die Olympischen Sommerspiele eröffnet. Unter die Vorfreude mischt sich die Sorge vor Terroranschlägen – das zeigt sich in einem massiven Sicherheitsaufgebot.

Ab morgen dürften in Frankreich die politischen Querelen der letzten Wochen in den Hintergrund treten. Das Land lädt zur grössten Sportveranstaltung der Welt. Am Freitag werden in Paris die Olympischen Spiele eröffnet – die Seine wird zur Hauptbühne der Eröffnungsfeier.

Der Schiffsverkehr auf der Seine wurde eingestellt.
Legende: Auf der Seine findet eine choreographierte Flussparade aus 85 Booten mit Athletinnen und Athleten statt, die sich über sechs Kilometer erstreckt, vorbei an diversen Sehenswürdigkeiten der Stadt – die einer Hochsicherheitszone gleicht. Veronika Meier/SRF

Hoch oben, auf den Dächern beim Pont Notre-Dame, probt ein Blasorchester, begleitet von Tänzerinnen und Tänzern. Der Blick fällt auf die Seine, diese symbolische Ader der Stadt. Keine 100 Meter weiter, unten an der Strasse, versperren Gitter und Sicherheitskräfte den Zugang zum Fluss. Hier beginnt die «zone grise», die graue Hochsicherheitszone.

Polizisten kontrollieren Passanten in Paris.
Legende: Wer in die graue Zone oder auf die andere Seite der Seine will, braucht eine Spezialbewilligung, einen QR-Code – auch jene, die hier wohnen. Autos sind bis auf wenige Ausnahmen wie Polizeifahrzeuge verboten. Veronika Meier/SRF

«Nein, der Bus fährt hier nicht», erklärt ein Polizist geduldig einer Passantin, die zur Arbeit muss. «Nein, die Metrostation ist geschlossen», einem älteren Herrn. «Haben sie keinen QR-Code? Dann gehen sie zur Notre-Dame-Brücke, die ist offen.»

Grossangelegter Anti-Terrorplan

Wo kommt man durch, wo nicht? «Es ist ein bisschen kompliziert», sagt ein junges Paar aus dem Nordwesten von Paris. «Normalerweise laufen wir einfach durch die Stadt, aber jetzt wissen wir nicht so recht, was tun.»

Gesperrte Strasse in Paris.
Legende: Graue Zone, rote Zone, blaue Zone, die Einteilung der Stadt in streng bis mässig überwachte Bereiche ist Teil eines gross angelegten Anti-Terrorplans. Und nicht ganz einfach zu durchschauen. Doch die Sicherheit geht über alles, gerade auch jetzt, wo Frankreich und seine Hauptstadt im Fokus der Weltöffentlichkeit stehen. Veronika Meier/SRF

45'000 Polizisten und Gendarmen sind während der Olympischen Spiele im Einsatz, hinzu kommen rund 20'000 private Sicherheitskräfte und 15'000 Soldaten. Während der Eröffnungsfeier wird der Luftraum über der Hauptstadt gesperrt.

«Das Grossaufgebot beruhigt», sagt Mathilde, eine junge Pariserin. Aus Angst vor einem Attentat habe sie während der Spiele Ferien genommen. So wie wohl viele Pariserinnen und Pariser, die die Stadt verlassen haben. «Aber jetzt scheint es mir gut organisiert zu sein.»

Leergefegte Strasse an der Seine.
Legende: Die Strassen entlang der Seine sind so leer wie seit der Pandemie nicht mehr. Veronika Meier/SRF

Mathilde und ihre Begleiterin Camille haben eine Bewilligung für die Hochsicherheitszone erhalten – und geniessen jetzt die Ruhe in den Strassen, in denen sich normalerweise täglich lärmender Verkehr durchwälzt. «Es fühlt sich an wie während des Corona-Lockdowns», sagt Mathilde. «Ausser, dass wir jetzt das Recht haben, hier zu sein. Man hat fast das Gefühl, man habe Paris, die Welt für sich allein.»

Natürlich braucht es Sicherheit. Aber in diesem Ausmass?
Autor: Betty Pariser Blumenverkäuferin

Die Kehrseite dieser Ruhe zeigt sich etwas weiter auf der Place Louis Lépine in der grauen Zone.

Verriegelte Blumenstände in Paris.
Legende: Dort, wo sonst täglich Blumen und Pflanzen verkauft werden, sind die Stände verriegelt. Veronika Meier/SRF

«Sehen Sie? Alles verwaist», ärgert sich Blumenverkäuferin Betty. Sie ist nur hierhergekommen, um an ihrem Stand ein bisschen aufzuräumen. Verkaufen könne sie nichts. Sie seien völlig abgeschnitten. Keine Kundschaft – die Leute kämen ja hier ja gar nicht hin.

Olympische Sommerspiele 2024

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Bis zum 11. August 2024 finden in der französischen Hauptstadt Paris die Olympischen Sommerspiele statt.

SRF begleitet den weltweit grössten Sportevent täglich von früh bis spät und berichtet insgesamt rund 240 Stunden aus Paris. Hier finden Sie alle SRF-Inhalte rund um den Grossanlass Olympische Spiele 2024.

Sie solle für drei Tage schliessen, wegen der Eröffnungsfeier, habe man ihr gesagt. Dafür habe sie volles Verständnis. Doch dass nun bereits seit dem 18. Juli niemand mehr ohne Bewilligung auf den Markt könne, habe sie so nebenbei erfahren. Natürlich brauche es Sicherheit, sagt Betty. Aber in diesem Ausmass? Das hätte sie nicht gedacht.

Verwaiste Restaurants

Von fehlender Kundschaft berichtet auch Jonas, Chef de Service am Rande der Hochsicherheitszone auf der Île de la Cité. Sein Restaurant, sonst proppenvoll um diese Zeit am frühen Abend, ist fast leer, nur gerade 20 Kunden habe er seit dem Morgen bedient.

Verriegeltes Restaurant in Paris.
Legende: Für manche lohnt sich Aufmachen schon gar nicht: ein Restaurant auf der Île de la Cité in der «grauen Zone». Der Umsatz in seinem Restaurant sei um 90 Prozent eingebrochen, klagt Jonas. «Das ist bitter.» Veronika Meier/SRF

Und auch sie seien erst sehr kurzfristig über die Dauer der Einschränkungen informiert worden. Aus Sicherheitsgründen, mutmasst er. Wenn man vor sechs Monaten gewusst hätte, wo und wann abgesperrt wird, sagt er, hätte auch jeder, der Probleme machen will, davon erfahren. «Deshalb habe ich Verständnis: Die Sicherheit geht vor.»

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Vor Olympia: Paris wird zur Hochsicherheitszone
aus Rendez-vous vom 23.07.2024. Bild: IMAGO / AAP
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Rendez-vous, 23.07.2024, 12:30 Uhr;kobt

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