Regeneron, US-Partner von Roche, ist nicht die einzige Firma, die Antikörpertherapien gegen Corona entwickelt hat. Insgesamt arbeiten rund 20 Pharmaentwickler mit Antikörper-Präparaten. Die Ergebnisse klinischer Studien zu ihrer Wirksamkeit sind allerdings durchwachsen. Mal wirken sie, mal nicht.
Und eins zeichnete sich recht deutlich ab: Man muss die Antikörpertherapien früh im Krankheitsverlauf geben, dann, wenn die Entzündungen im Körper von Corona-Patienten noch nicht ausser Rand und Band geraten sind. Deshalb wird die Therapie nun in der Schweiz vor allem ambulant gegeben, möglichst schon an Tag 4 oder 5 des Krankheitsverlaufs.
Die neuen Ergebnisse aus einer grossen, breit aufgestellten Studie in Grossbritannien, die Regeneron nun in einer Pressemitteilung vorstellt, sagen nun etwas Neues aus. Nämlich darüber, ob auch hospitalisierten Patientinnen und Patienten mit Antikörpertherapien geholfen werden kann. Und die Antwort laut Pressemitteilung ist: Ja, bestimmten Patienten.
Wirkung bei Patienten ohne eigene Antikörper
Patienten, deren Immunsystem selbst noch nicht angesprungen ist, die selbst also keine eigenen Antikörper gegen Corona im Blut haben, profitieren von der Therapie. Es sind Patientinnen, die grundsätzlich ein hohes Risiko haben, an der Erkrankung zu versterben, nämlich zu etwa 30 Prozent. Und diese Zahl liess sich in der Studie auf 24 Prozent drücken. Anders gesagt: Wenn man 100 dieser Patienten diese Therapie gibt, sterben sechs Menschen weniger.
Teuer und begrenzt
Das Medikament ist teuer und global gesehen nicht in grossen Mengen verfügbar. Es ist also kein Gamechanger, wie etwa die Erkenntnis vor einem Jahr, dass Entzündungshemmer wie Dexamethason viel in der Corona-Therapie bewirken können.
Aber spannend ist, dass diese Antikörpertherapien sehr lange vor allem durchwachsene Ergebnisse geliefert haben; die britische Studie scheint nun zu zeigen, dass es sich lohnt, genau hinzuschauen, wie man diese Therapien am besten einsetzt.