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Sri Lankas Präsident will Sicherheitsapparat umbauen
Aus Tagesschau vom 24.04.2019.
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Attentate in Sri Lanka Was bisher bekannt ist – und was nicht

Die Zahl der Todesopfer ist auf 359 gestiegen. Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren. Ein Überblick.

Was ist passiert? Am Sonntag ereigneten sich die ersten sechs Explosionen zwischen 8.45 Uhr und 9.05 Uhr Ortszeit. Die Anschläge trafen drei Kirchen und drei Luxushotels, sie wurden der Regierung zufolge von insgesamt sieben Selbstmordattentätern ausgeführt.

Wo ereigneten sich die Anschläge? Die drei Kirchen befinden sich in der Hauptstadt Colombo, in Negombo und in Batticaloa. Die drei Fünf-Sterne-Hotels liegen im Umkreis von zwei Kilometern innerhalb des Geschäfts- und Einkaufsviertels Colombos. Weitere Explosionen ereigneten sich in Vororten von Colombo.

Karte Sri Lanka.
Legende: SRF

Konnten weitere Explosionen verhindert werden? Ja. Am Sonntagabend wurde der Luftwaffe zufolge in der Nähe des grössten Flughafens der Insel ein Sprengsatz gefunden und entschärft. In der Nähe eines der Anschlagsorte wurde zudem am Montag ein Sprengsatz in einem geparkten Auto gefunden. An einer Bushaltestelle wurden 87 Zünder sichergestellt.

Wie viele Opfer gibt es bis jetzt? Inzwischen ist die Zahl der Todesopfer gemäss Polizei auf 359 gestiegen. Laut Unicef sind unter den Todesopfern mindestens 45 Kinder. Mehr als 400 weitere Menschen liegen im Spital. Unter den Opfern befanden sich viele Christen, die den Ostergottesdienst feierten.

Zwei Särge werden zu ihren Gräbern getragen
Legende: Zwei Tage nach den Anschlägen werden wie hier in Colombo die Opfer zu Grabe getragen. Keystone

Unter den Toten waren sind mindestens als 34 Ausländer aus mindestens zwölf Ländern – darunter auch zwei Schweizer und Angehörige einer schweizerisch-srilankischen Familie, wie das EDA bestätigt.

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EDA-Sprecher Sebastian Hueber
Aus News-Clip vom 22.04.2019.
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Wer hat die Anschläge verübt? Die Anschläge in Sri Lanka waren nach ersten Erkenntnissen der Regierung als Vergeltung für den Anschlag auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch im März gedacht.

Zuvor machte die Regierung die einheimische islamistische Gruppe National Thowheeth Jamaath verantwortlich. Mehr als 100 Verdächtige wurden bislang festgenommen. Premier Ranil Wickremesinghe hatte am Dienstag erklärt, es seien Verdächtige auf der Flucht, die im Besitz von Sprengstoff seien. Ob diese unter den jüngst Festgenommenen sind, ist unklar.

Der IS beanspruchte die Tat für sich. Die Regierung ging bereits zuvor davon aus, dass die einheimische Gruppe die Anschlagsserie nicht ohne ausländische Hilfe verübt hat.

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Sri Lankas Verteidigungsminister zum Motiv der mutmasslichen Täter (engl.)
Aus News-Clip vom 24.04.2019.
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Gab es Hinweise auf die Anschläge? Ja. Die ersten Hinweise von ausländischen Geheimdiensten lagen laut Kabinettssprecher Rajitha Senaratne bereits am 4. April vor.

Es müsse untersucht werden, warum keine Massnahmen ergriffen worden seien, sagte Premier Wickremesinghe. Er sei nicht informiert worden. Staatspräsident Maithripala Sirisena zieht erste Konsequenzen: Der Polizeichef und ein hochrangiger Beamter im Verteidigungsministerium müssen gehen.

Wie geht es jetzt weiter? Experten aus dem In- und Ausland sollen für Aufklärung sorgen. Sirisena hat ein Team einberufen, das die Anschlagsserie untersuchen soll. Interpol kündigte an, Spezialisten aus den Bereichen Tatortuntersuchung, Sprengstoff, Terrorismusbekämpfung und Opferidentifizierung zu entsenden.

Was bedeutet das alles für die Bevölkerung: Staatspräsident Sirisena hat den Notstand erklärt. Die Sicherheitskräfte haben weitreichende Befugnisse bekommen, etwa für Hausdurchsuchungen ohne Gerichtsbeschluss und Verhaftungen ohne Haftbefehl. In der Nacht auf Dienstag galt erneut eine Ausgangssperre. Der Zugang zu sozialen Medien blieb gesperrt. Am Dienstagmorgen wurden drei Schweigeminuten abgehalten. Viele Bestattungen und eine Massenbeerdigung sind geplant.

Vor einem geplanten Massenbegräbnis in Negombo suchen Soldaten die Gegend nach Sprengstoff ab.
Legende: Vor einem geplanten Massenbegräbnis in Negombo suchen Soldaten die Gegend nach Sprengstoff ab. Keystone

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