- Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa an sieben deutschen Flughäfen zu einem Warnstreik ab dem frühen Dienstagmorgen aufgerufen.
- Das Unternehmen rechnet mit Hunderten Flugausfällen und mehr als 100'000 betroffenen Passagieren.
- Bereits am Montagabend hat die Gesellschaft an ihrem wichtigsten Drehkreuz Frankfurt etliche Verbindungen gestrichen.
Auf den Flugbetrieb der Swiss habe der angekündigte Warnstreik keine grösseren Auswirkungen, wie die Airline der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilt. Es blieben vorerst alle am Dienstag geplanten Verbindungen im Flugprogramm, so Swiss. Es sei aber nicht ganz auszuschliessen, dass es im Verlauf des Tages, insbesondere am Flughafen München, zu Verspätungen oder kurzfristig doch noch zu Flugausfällen kommen könnte.
Der Flughafen Zürich erwartet ebenfalls keine grossen Einschränkungen. Einzig die je vier am Dienstag von der Lufthansa angebotenen Verbindungen nach München und Frankfurt waren bereits im Vorfeld annulliert worden. Am Euroairport Basel-Mülhausen wurden insgesamt vier Lufthansa-Flüge gestrichen. Die betroffenen Passagiere seien von der Airline bereits informiert worden, hiess es vom Flughafen.
Am Flughafen Genf wird der Streik zur Annullierung von sieben Flügen von Genf nach München und Frankfurt und sechs Flügen nach Genf führen, wie ein Sprecher von Genève Aéroport erklärte. Lufthansa hat am Flughafen Genf lediglich einen Marktanteil von 1.6 Prozent und ist damit die zehntgrösste Fluggesellschaft in Genf.
Sonderflugplan der Lufthansa
Am Montagabend gingen bereits Lufthansa-Beschäftigte der Technik, der Logistik, der Fracht und der IT in den Warnstreik, wie Verdi-Streikführer Marvin Reschinsky bestätigte.
Am Dienstagmorgen ist Bodenpersonal der Lufthansa an den Standorten Frankfurt/Main, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart gefolgt und hat die Arbeit niedergelegt. Der Ausstand hat am Dienstag um 4 Uhr begonnen und soll am Mittwoch um 07:10 Uhr enden, teilte Verdi mit.
Da alle Bodenbeschäftigten, von der Wartung bis zur Passagier- und Flugzeugabfertigung, zum Warnstreik aufgerufen wurden, kommt es laut Verdi voraussichtlich zu grösseren Flugausfällen und Verzögerungen. Am Dienstag will die Fluggesellschaft 10 bis 20 Prozent ihres geplanten Programms von rund 1000 Flügen in die Luft bringen.
Hintergrund des Warnstreiks des Lufthansa-Bodenpersonals sind die konzernweiten Vergütungstarifverhandlungen für die laut Verdi rund 25'000 Beschäftigten am Boden. Die Verhandlungen sollen am Mittwoch fortgesetzt werden. Verdi bezeichnete die zweite Warnstreikwelle als notwendig, weil Lufthansa in der vorangegangenen Verhandlung keine Anstalten gemacht habe, ihr vorliegendes Angebot nachzubessern.