- Nach den Bauernprotesten in Deutschland, Frankreich und anderen Ländern Europas gehen nun auch die Landwirte in Spanien auf die Barrikaden.
- Mit Hunderten von Traktoren blockieren Demonstrantinnen und Demonstranten im ganzen Land Autobahnen, Landstrassen und Zufahrten zu Häfen, Grossmärkten und Industriegebieten, wie spanische Medien berichten.
- Die Proteste sollen nach Angaben der Organisatoren mindestens bis Ende Februar fortgesetzt werden.
Aufgrund der Proteste kam es in Spanien zu kilometerlangen Staus. Die Land- und Viehwirte fordern unter anderem faire Preise für ihre Produkte, die Beibehaltung der Steuerermässigung für Agrardiesel, strengere Kontrollen für Importe aus Nicht-EU-Ländern und einen Abbau der Bürokratie.
Der Bauernverband COAG schreibt auf der Plattform X: «Zwischen dem Preis, den ein Landwirt für ein Kilo Zitronen bekommt – 0.20 Euro – und dem, was der Verbraucher dafür zahlt – 1.96 Euro -, besteht ein Unterschied von 880 Prozent.» Bei anderen Produkten sei es nicht viel anders. Man wolle «diese Schande» so lange anprangern, «bis wir faire Preise bekommen».
Spanien gilt als Obst- und Gemüsegarten Europas. In zahlreichen Regionen des Landes gibt es Kundgebungen, darunter in Madrid, Barcelona, Valencia, Málaga und Saragossa. Die Kundgebungsteilnehmerinnen und -teilnehmer trugen Plakate mit Aufschriften wie «Unser Ende wird euch Hunger bringen». In Valladolid, knapp 200 Kilometer nordwestlich von Madrid, wurde die Festnahme eines Demonstranten gemeldet, der einen Polizeibeamten attackiert haben soll. Ansonsten blieben die Proteste vorerst friedlich.
Zu den ersten praktisch landesweiten Protesten hatten die drei wichtigsten Bauernverbände Spaniens, Asaja, COAG und UPA aufgerufen. In den vergangenen Tagen hatte es in einigen Regionen bereits erste kleinere Kundgebungen gegeben. Die Proteste sollen nach Angaben der Organisatoren mindestens bis Ende Februar fortgesetzt werden.