Der serbische Ex-General Ratko Mladic will die Aufhebung seiner lebenslangen Haftstrafe vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal erreichen. Mladic ist einer der Hauptverantwortlichen für den Völkermord von Srebrenica vor 25 Jahren.
2017 wurde er wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermordes zu lebenslanger Haft verurteilt.
Anklage und Verteidigung forderten Berufung
Seine Verteidiger forderten nun im Berufungsverfahren in Den Haag, das Gericht solle dieses Urteil wieder aufheben und ihn freisprechen. Sie warnten auch, der Prozess könne scheitern, weil Mladic gesundheitlich nicht fit genug sei.
Der Angeklagte darf am Mittwoch, zum Ende der Anhörung, für zehn Minuten das Wort ergreifen.
Die Anklage hatte ebenfalls Berufung eingelegt und will eine weitere Verurteilung für Völkermord erreichen. Die Richter sollten auch die Verfolgung von bosnischen Muslimen und Kroaten in sechs Kommunen als Genozid anerkennen. Ein Urteil wird nicht vor Ende des Jahres erwartet.
Mladic, der erst 16 Jahre nach Kriegsende gefasst worden war, gilt als einer der Hauptschuldigen der Verbrechen im Bosnienkrieg (1992-1995) – dazu gehören die jahrelange Belagerung Sarajevos mit über 10'000 Toten und die Verfolgung und Vertreibung von bosnischen Muslimen und Kroaten.