- Alle 28 Angeklagten rund um die Enthüllung des weltweiten Finanzskandals der «Panama Papers» sind in Panama-Stadt überraschend freigesprochen worden.
- Bei den Anklagen geht es unter anderem um Geldwäscherei.
- Die Namen der Freigesprochenen wurden nicht bekannt gegeben.
Die Vorwürfe hätten sich nicht ausreichend und schlüssig erhärten lassen, urteilte die Richterin Baloísa Marquínez in Panama-Stad. Ausserdem sei bei der Sammlung von Beweismaterial auf den Servern der inzwischen abgewickelten Kanzlei Mossack Fonseca die Beweismittelkette nicht nachvollziehbar gewesen.
Marquínez verfügte am Freitag zudem die Einstellung des Strafverfahrens gegen den im Mai verstorbenen Ramón Fonseca Mora. Auch im verwandten Schmiergeldskandal «Lava Jato» kam es zu einem Freispruch.
Den Angeklagten war Geldwäsche durch die Gründung von 215'000 Briefkastenfirmen in Steueroasen vorgeworfen, in denen Politiker, Prominente und Sportler ihr Vermögen verschleiert haben sollen.
Der Kanzlei Mossack Fonseca war auch vorgeworfen worden, an einem brasilianischen Korruptionsnetzwerk mitgewirkt zu haben. Im «Lava-Jato»-Skandal ging es um Schmiergeldzahlungen bei der Vergabe von Bauprojekten. Im Fokus stand der brasilianische Baukonzern Odebrecht. Die Richterin urteilte, es sei in diesem Fall nicht nachgewiesen worden, dass Gelder aus illegalen brasilianischen Quellen in das panamaische Finanzsystem geflossen seien.