- Im Jemen ist die seit dem 2. April geltende Waffenruhe um weitere zwei Monate verlängert worden.
- Das gab der UNO-Gesandte für den Jemen, Hans Grundberg, bekannt.
- Im Jemen tobt seit über sieben Jahren ein Bürgerkrieg. Saudi-Arabien kämpft mit Verbündeten gegen die Huthi-Rebellen.
Die Konfliktparteien im Jemen haben sich auf eine erneute Verlängerung unter den geltenden Bedingungen bis zum 2. Oktober geeinigt. Das teilte der UNO-Sonderbeauftragte für den Jemen, Hans Grundberg, mit. Beide Seiten hätten zudem versichert, gemeinsam auf eine noch weiterreichende Einigung hinarbeiten zu wollen, sagte Grundberg.
Der Waffenstillstand beinhalte eine Verpflichtung der Parteien, die Verhandlungen zu intensivieren, um so bald wie möglich ein erweitertes Waffenstillstandsabkommen zu erreichen, sagte Grundberg weiter. Über die UNO liefen weitere Verhandlungen, um sich durch die Waffenruhe «auf einen dauerhaften Frieden» zuzubewegen. «Das Hauptziel des derzeitigen Waffenstillstands bleibt, die Zivilbevölkerung spürbar zu entlasten und ein Umfeld zu schaffen, das einer friedlichen Lösung des Konflikts durch einen umfassenden politischen Prozess förderlich ist», sagte Grundberg.
Waffenruhe hält seit Frühling
Die Waffenruhe war Anfang April für zwei Monate in Kraft getreten. Im Juni wurde sie verlängert. Zuvor hatte es seit 2016 keine Feuerpause mehr gegeben. Die Zahl der getöteten Zivilisten ging zurück, ebenso die regelmässigen Angriffe der Huthis mit Raketen und Drohnen über die Grenze nach Saudi-Arabien.
Die verlängerte Waffenruhe habe der Bevölkerung einen Moment der «Ruhepause und Hoffnung» geben, teilten 30 Hilfsorganisationen mit. Dieser Fortschritt dürfe nicht verspielt werden. Die Hilfsorganisationen bemühen sich, rund 23 Millionen Menschen im Land zu versorgen. Etwa 19 Millionen Menschen haben nicht genügend Lebensmittel, 11 Millionen von ihnen seien Minderjährige.
Im Jemen tobt seit mehr als sieben Jahren ein Bürgerkrieg, der das Land auf der Arabischen Halbinsel in eine humanitäre Katastrophe gestürzt hat. Saudi-Arabien kämpft dort mit Verbündeten seit 2015 gegen die Huthi-Rebellen, die weite Teile des Nordens beherrschen. Für Saudi-Arabien gelten die Huthi als verlängerten Arm des Erzfeinds Iran.
Laut der UNO hat der Krieg im Jemen Hunderttausende von Menschenleben gefordert und Millionen vertrieben. Zwei Drittel der Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, insbesondere angesichts einer Hungersnot.