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Kampf in Baku um Milliarden für den Klimaschutz
Aus HeuteMorgen vom 11.11.2024. Bild: Reuters/Maxim Shemetov
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COP29 in Aserbaidschan In Baku beginnt das grosse Feilschen um die Klimagelder

Die ärmeren Länder sollen beim Klimaschutz und bei den Massnahmen gegen den Klimawandel besser unterstützt werden.

Was ist der Anlass? Knapp 200 Staaten beraten auf der UNO-Klimakonferenz in Aserbaidschan über die Eindämmung der Erderhitzung und die Abfederung ihrer fatalen Folgen wie häufigere Hitzewellen, Stürme oder Überschwemmungen. Im Fokus der zweiwöchigen Beratungen in Baku stehen aber auch neue Finanzzusagen an arme Länder.

Warum ist das Geld ein so grosses Thema? Der Klimawandel verstärkt sich deutlich und richtet immer grössere Schäden an. Die ärmeren Länder, welche bisher kaum für die Erwärmung der Erde verantwortlich sind, fordern deshalb von den reicheren Ländern eine deutliche Erhöhung der jährlichen Zahlungen: mindestens 1000 Milliarden Dollar pro Jahr statt 100 Milliarden wie bisher. Das Geld fliesst in den meisten Fällen über die Entwicklungshilfe der reichen Länder, über vergünstigte Kredite sowie direkte Investitionen in grüne Technologien.

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Legende: Die aserbaidschanische Hauptstadt Baku macht sich bereit für die zweiwöchige Klimakonferenz. Keystone/Rafiq Maqbool

Wofür soll das Geld verwendet werden? Das ist einer der zahlreichen Streitpunkte. Einige Staaten, unter ihnen die Schweiz, fordern, dass das Geld nur für Klimaschutz eingesetzt werden soll sowie für die Anpassung an den Klimawandel. Die ärmeren Länder argumentieren jedoch, dass sie das Geld auch zur Behebung der Schäden aus den immer heftigeren Unwettern einsetzen müssten.

WWF: Fossile Energien stärker besteuern

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Patrick Hofstetter, Klimaexperte beim WWF, glaubt nicht daran, dass die Billion Dollar für die ärmeren Länder in Baku zusammenkommen wird. «Interessant wird aber sein, wie man eine schrittweise Annäherung an dieses Ziel definieren wird.» Er hoffe, dass wenigstens ein Finanzrahmen definiert werde.

Das Geld wird in den ärmeren Ländern des globalen Südens nicht nur für klimaneutrale Energie-Infrastrukturen gebraucht, sondern auch für Massnahmen gegen die zuweilen verheerenden Folgen des Klimawandels – Dürren, Hurrikane, Überschwemmungen. «Es wird Finanzierungslösungen in einem Umfang brauchen, wie wir es bislang nicht gesehen haben», so Hofstetter.

Der WWF schlägt denn auch vor, dass die fossilen Energien in der Schweiz massiv stärker besteuert werden und dieses Geld in die ärmeren Länder fliessen soll.

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WWF: Verursacher sollen Klimaschäden finanzieren
aus SRF 4 News aktuell vom 11.11.2024. Bild: Keystone/Urs Flüeler
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Wo steht die Schweiz? Die Schweizer Verhandlungsdelegation setzt sich dafür ein, dass auch reiche Schwellenländer wie Saudi-Arabien, Korea oder China einzahlen. Sie hätten unterdessen die nötige Finanzkraft und seien verantwortlich für immer mehr Ausstoss von Klimagasen. China stösst seit einigen Jahren deutlich mehr CO₂ aus als etwa die USA. Die Schweizer Verhandlungsdelegation fordert zudem ein «realistisches Finanzziel». Es mache keinen Sinn, einen zu hohen Beitrag zu nennen, der dann nicht eingehalten würde, sagt Felix Wertli, der Chefunterhändler der Schweiz.

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Legende: Die Schweiz setzt sich dafür ein, dass auch reiche Schwellenländer wie China mehr Geld einzahlen im Kampf gegen den Klimawandel. Keystone/ALEX PLAVEVSKI

Geht es neben dem Geld auch um den Klimaschutz? Es gibt zahlreiche weitere Verhandlungspunkte. So soll etwa der Ausstieg aus den fossilen Energien, der letztes Jahr an der Klimakonferenz in Dubai im Grundsatz beschlossen wurde, weiter konkretisiert werden. Aber auch die Höhe der Zahlungen an die ärmeren Länder hat indirekt einen Einfluss auf den weiteren Klimaschutz. Bis nächsten Februar müssen die Staaten nämlich bekannt geben, um wie viel sie ihren CO₂-Ausstoss weiter reduzieren werden. Ohne eine deutliche Erhöhung der Zahlungen aus dem Norden werden die ärmeren Staaten ihre Ambitionen eher zurückschrauben.

Warum findet die Konferenz im Ölstaat Aserbaidschan statt? Jedes Jahr macht die Klimakonferenz in einer anderen Weltregion halt. Dieses Mal ist Osteuropa an der Reihe. Wegen des Angriffes von Russland auf die Ukraine kamen verschiedene Länder nicht infrage. Russland wiederum legte sein Veto ein gegenüber verschiedenen osteuropäischen Ländern, die mit dem Westen verbündet sind. Nach längerem Hin und Her blieb Aserbaidschan als kleinster gemeinsamer Nenner.

Heute Morgen, 11.11.2024, 6:00 Uhr

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