Nach Dubai ist im nächsten Jahr Baku an der Reihe mit der Ausrichtung der UNO-Klimakonferenz – die COP29 wird also wie dieses Jahr in einem Land stattfinden, das von den fossilen Energieträgern wie Öl und Erdgas lebt. Beobachter bezweifeln, dass Aserbaidschan den Herausforderungen gewachsen sein wird.
2024 geht es ums Geld
An der eben zu Ende gegangenen Konferenz in Dubai wurde das politische Signal gesetzt, dass sich die Staaten von den fossilen Energieträgern Kohle, Öl und Gas weg entwickeln sollen.
Nächstes Jahr in Baku wird es ums Geld gehen: Die Staaten müssen dann festlegen, wie viel Geld für Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel von den reichen zu den ärmeren Ländern fliessen soll.
Es bleibt noch viel Vertrauensarbeit zu messen.
Die Verhandlungen werden sich also darum drehen, wer wie viel Geld an die Entwicklungsländer zahlt, wie die Beträge ausbezahlt werden oder wer die Umsetzung der Projekte kontrolliert. Und da sei noch fast alles unklar, sagt Axel Michaelowa.
«Da bleibt noch sehr viel Vertrauensarbeit zu leisten», so der Experte für internationale Klimapolitik am Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich.
Für Baku ist das Klima eigentlich kein Thema
Für die Gastgeber der COP29 in Baku ist das keine einfache Aufgabe. Möglicherweise sei es eine zu schwierige Aufgabe, befürchtet Michaelowa. Er macht dafür nicht primär die Tatsache verantwortlich, dass Aserbaidschan stark von Öl und Gas abhängt.
Sondern: «Ich habe an den 26 Klimakonferenzen, an denen ich bislang teilgenommen habe, noch nie eine inhaltliche Stellungnahme Aserbaidschans gehört.»
Logistisch werde das Land die Konferenz sicher gut organisieren, glaubt Michaelowa. Doch um die Verhandlungen zu einem Ergebnis zu führen, werde Aserbaidschan «enorme Unterstützung» brauchen.
Wir erwarten, dass in Baku gute Resultate erreicht werden
Das Land sei stark von Russland und der Türkei abhängig, und auch diese beiden Länder seien bei den bisherigen Klimaverhandlungen nie als positive Akteure aufgetreten.
Bern wartet ab und gibt sich gelassen
Die offizielle Schweiz gibt sich derweil diplomatisch: «Wir erwarten, dass gute Resultate erreicht werden», sagt der Schweizer Delegationsleiter Felix Wertli. Nur daran werde man Aserbaidschan als Konferenzausrichter messen.
Dass die COP29 in Baku im Dezember 2024 ein Erfolg wird, wird zumindest teilweise auch von der Schweiz abhängen: Zwar ist der Bundesrat überzeugt, dass die Schweiz ihren fairen Anteil an die Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung im globalen Süden leiste.
Doch Nichtregierungsorganisationen und verschiedene Länder sehen das anders.