- Im Zürcher Triemli-Spital befinden sich zwei Personen unter Quarantäne.
- Beide Personen hatten sich zuvor in China aufgehalten.
- Das Bundesamt für Gesundheit BAG hat in der Zwischenzeit die Meldepflicht von Ärzten und Laboratorien verschärft. Zudem ist das BAG in Kontakt mit Tourismus-Veranstaltern.
Im Zürcher Stadtspital Triemli werden aktuell zwei Personen abgeklärt, die nach einem Aufenthalt in China Zeichen einer Infektion aufweisen, lässt die Spitalleitung ausrichten. Weil neben anderen, herkömmlichen Erregern auch das Corona-Virus als Ursache ihrer Beschwerden infrage komme, befinden sich die beiden Personen momentan in Quarantäne.
Der Verdachtsfall sei «sehr gering», so das Stadtspital. Für andere Patientinnen und Patienten sowie Spitalangestellte bestehe kein Risiko. Man erwarte die Testergebnisse bis spätestens am Dienstagmorgen.
Laborabklärungen laufen
Das Stadtspital Triemli habe Erfahrung im Umgang mit Patientinnen und Patienten, die Träger eines neuen Krankheitserregers sein könnten, schreibt das Spital zudem in einer Stellungnahme. Es bestehe kein Risiko für andere Patientinnen und Patienten oder für Spitalangestellte.
Die Proben der Verdachtsfälle werden momentan durch einen spezifischen Test am Nationalen Referenzzentrum für neu auftretende Viruserkrankungen (Navi) am Universitätsspital in Genf untersucht.
Wie Pauline Vetter, Infektiologin am Laboratorium für Virologie im Universitätsspital Genf auf Anfrage sagte, werden schon seit drei Wochen Proben von Corona-Virus-Verdachtsfällen beim Navi eingesendet.
Bisher sei keiner der 10 bis 100 Verdachtsfälle aus der Schweiz bestätigt worden. Ab sofort steht zudem eine Hotline bereit, bei der medizinisches Personal Auskunft über das Vorgehen bei Verdachtsfällen erhält.
BAG erlässt Meldepflicht
Ab kommender Woche müssen Ärzte und Laboratorien Fälle mit Verdacht auf eine Infektion mit dem neuartigen Corona-Virus innerhalb von zwei Stunden den Kantonen und dem Bund melden, wie BAG-Mediensprecher Jonas Montani einen Bericht des «Sonntagsblicks» gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte.
Zudem stehe das BAG mit Tourismusveranstaltern in Kontakt, die Gruppenreisen mit Gästen aus Asien in der Schweiz organisieren. Patrick Mathys, Leiter der Sektion Krisenprävention beim BAG, schätzt das Risiko einer Ansteckung in der Schweiz momentan als gering ein. Das könne sich im schlimmsten Fall allerdings rasch ändern, sagte er gegenüber dem «Sonntagsblick». Besonders durch Reisen könnte sich das Virus schnell ausbreiten.
Keine Schweizer erkrankt
Das EDA verfolgt die Lage in China im Zusammenhang mit dem Corona-Virus weiterhin sehr aufmerksam und unterstützt Schweizer Staatsangehörige bei Bedarf im Rahmen des konsularischen Schutzes. «Krankheitsfälle unter den Schweizer Staatsangehörigen in China sind uns nicht bekannt», sagt EDA-Sprecher George Farago auf Anfrage.