Opferzahlen steigen: Die Zahl der Todesfälle ist laut den staatlichen Medien auf 56 gestiegen. Bestätigt wurde die Infektion in der Volksrepublik inzwischen bei 1975 Patienten, wie der Sender CCTV meldet. Weltweit ist der Erreger bei mehr als 2000 Personen nachgewiesen.
WHO ruft zu Zusammenarbeit auf: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mahnt ein gemeinsames Vorgehen gegen den Erreger an. «In einer Zeit der Unsicherheit über die Entstehung und das Verhalten eines Virus ist es umso entscheidender, dass Länder, Organisationen und die internationale Gemeinschaft als Einheit handeln», teilte die WHO mit. Dazu zähle auch, auf lokaler und nationaler Ebene vorbereitet zu sein, um erkrankte Menschen aufzuspüren und auf das Corona-Virus zu testen. Es sei zurzeit unklar, wie sich der Ausbruch entwickele, ergänzte die Behörde.
Neue Erkenntnisse: Chinas Nationale Gesundheitskommission warnt vor einer steigenden Zahl von Krankheitsfällen. Die Übertragungsfähigkeit des Corona-Virus nehme zu, teilt Peking mit. Klar sei, dass der Erreger auch während der Inkubationszeit übertragen werden könne. Diese Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit bei einer Person liege zwischen einem und 14 Tagen.
Jeder mit dem Virus Infizierte steckt Studien zufolge zwei bis drei weitere Personen an. Ob die Ansteckungsrate so bleiben werde, hänge von der Wirksamkeit der Gegenmassnahmen ab. Um die Krankheit einzudämmen, müssten künftig mindestens 60 Prozent der Neuansteckungen verhindert werden.
Massnahmen in betroffenen Gebieten: Die Mitarbeiter des US-Konsulats in Wuhan sollen nach San Francisco ausgeflogen werden. Die beiden grössten Vergnügungsparks in Hongkong, Disneyland und Ocean Park, schliessen wegen des Virus ihre Pforten.
China verschiebt seine nationalen Winterspiele – ein Vorbereitungswettkampf zu Olympia 2022 – und den Fussball-Supercup zwischen dem chinesischen Meister und dem Cupsieger. In Peking bleiben die Universitäten, Schulen und Kindergärten auch über das Ende der derzeitigen Neujahrsferien hinaus vorerst geschlossen.
Bekämpfungsmassnahmen Chinas: Die Regierung in Peking untersagt den Handel mit Wildtieren. Das landesweite Verbot gelte für Märkte und Online-Plattformen, teilen die Marktaufsicht, das Landwirtschafts- und das Forstministerium mit. Es wird davon ausgegangen, dass das Corona-Virus seinen Ursprung auf einem Tiermarkt in Wuhan hat.
Der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping berief am Samstag in Peking ein Krisentreffen ein. Alle Ebenen von Partei und Regierung müssten dem Kampf gegen das Corona-Virus höchste Priorität einräumen, sagte er. Teams würden in die Provinz Hubei entsandt, um die Arbeit vor Ort zu steuern.
Wie das Staatsfernsehen berichtete, verkündeten weitere Regionen Einschränkungen des Verkehrs. Demnach stellt die ostchinesische Provinz Shandong ihren Busverkehr mit anderen Städten ein. Gleiches gilt für die zentralchinesische Metropole Xi'an. In Peking wurden ähnliche Beschränkungen verhängt.
Überraschend scharfe Kritik: Der Chefredaktor Hu Xijin der staatlichen Zeitung «Global Times», übte überraschend deutliche Kritik. «Dieser Ausbruch hätte in einem Land wie China nicht passieren dürfen, das über fortschrittliche medizinische Standards und soziale Organisationsfähigkeiten verfügt», schrieb der Chef der sonst regierungstreuen Tageszeitung. «Ich persönlich glaube, dass die Stadt Wuhan und die nationalen Gesundheitsbehörden verantwortlich gemacht werden sollten.»
Diese Viren haben uns bereits Angst gemacht
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Bild 1 von 10. Lassafieber. Das Lassafieber trat erstmals 1969 in Nigeria auf. Das Lassa-Virus wurde nach der gleichnamigen Stadt in dem Land benannt und gehört zum Typ der Arenaviridae. Es wird vor allem durch die in Afrika weit verbreitete Natal-Vielzitzenmaus übertragen und ist bis heute vor allem in Westafrika präsent. Besonderes bei Schwangeren kann es zum Tod führen. Bildquelle: imago images.
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Bild 2 von 10. Ebola. Seit 1976 kommt es in Afrika immer wieder zu lokalen Ausbrüchen von Ebola. Das Virus gehört zum Typ der Filoviridae und wird durch Kontakt mit Infizierten oder den Verzehr infizierter Tiere übertragen. Es wird vermutet, dass das Virus von Flughunden stammt und von Affen auf den Menschen übertragen wurde. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 10. HIV. HIV gehört zu den Retroviren und wird durch Körperflüssigkeiten übertragen. Es wurde 1983 entdeckt und ursprünglich von Affen auf den Menschen übertragen. Das HI-Virus löst die Krankheit Aids aus, das erworbene Immunschwächesyndrom. Seit Ausbruch der Epidemie starben rund 35 Millionen Menschen an Aids. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 10. Hendra-Virus. Das Hendra-Virus aus der Familie der Paramyxoviridae tauchte 1994 im australischen Brisbane auf und wurde vermutlich von Flughunden auf Pferde übertragen. Auf den Menschen wird die Krankheit per Tröpfcheninfektion durch blutigen Schaum aus Nase und Urin von erkrankten Pferden übertragen. Infektionen sind sehr selten, können aber tödlich sein. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 10. Vogelgrippe. Es gibt mehrere Vogelgrippe-Viren, am bekanntesten in H5N1. Das Influenza-Virus wird von Wildvögeln auf Zuchtgeflügel übertragen. In Einzelfällen sind die Viren auf Säugetiere und Menschen übertragen worden. Seit 1997 tritt die Vogelgrippe gehäuft auf, besonders tödlich ist der Erreger bei Hühnern und Truthähnen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 10. Nipah-Virus . Das in Asien vorkommende Nipah-Virus verursacht beim Menschen eine oft tödliche Gehirnhautentzündung. Es wurde 1998 in Malaysia entdeckt und gehört zur Familie der Paramyxoviridae. Menschen infizieren sich beim Kontakt mit Schweinen, das Virus verbreitet sich aber auch von Mensch zu Mensch. Ursprünglich stammt das Virus von Flughunden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 10. West-Nil-Fieber. Das West-Nil-Virus wird durch verschiedene Mückenarten übertragen und infiziert vor allem Vögel. Es kann aber auch auf Menschen und Pferde übergreifen. In den USA trat das Virus erstmals 1999 auf, entdeckt wurde es aber schon 1937 in Uganda. Oft verläuft der Infekt symptomlos, jeder 150. erkrankt jedoch schwer. In Texas starben 2012 236 Menschen. Bildquelle: imago images.
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Bild 8 von 10. SARS. Das Schwere Akute Respiratorische Syndrom (SARS) wurde erstmals 2002 im chinesischen Guangdong beobachtet. Das SARS-assoziierte Coronavirus (SARS-CoV) verursacht eine Lungenentzündung und forderte bei der Pandemie 2002 bis 2003 rund 1000 Todesopfer. SARS stammt wohl von Hufeisennasen. Die chinesischen Fledermäuse gelten als Delikatesse. Bildquelle: imago images.
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Bild 9 von 10. Schweinegrippe. Der neuartige H1N1-Subtyp verursachte im Jahr 2009 eine Grippe-Epidemie mit etlichen Todesfällen. Ihren Ursprung hatte sie in Mexiko. Inzwischen ist die Schweinegrippe Teil des saisonalen Grippegeschehens. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 10. MERS. Das Middle East Respiratory Syndrome (MERS) wurde zum ersten Mal 2012 bei einem Mann in Saudi-Arabien entdeckt. Es zählt – wie das aktuell in China kursierende Virus – zu den Coronaviren und kann schwere Atemwegsinfektionen verursachen. In Südkorea starben 2015 38 Menschen. Als Hauptträger des Virus gelten Dromedare. Bildquelle: imago images.