Impfen. Sofort. Alle. Auch ein drittes Mal. Das ist die Empfehlung der EU-Kommission an alle 27 Mitgliedstaaten. Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen betonte am Donnerstag: «Bis Ende dieser Woche werden wir eine Milliarde Impfdosen an die Mitgliedstaaten der Europäischen Union geliefert haben. Die zweite wichtige Information: Die Auffrischungsimpfung sollte, sechs Monate nach der Impfung, jetzt erfolgen.»
Die Auffrischungsimpfung sollte, sechs Monate nach der Impfung, jetzt erfolgen.
Eine dritte Impfung als Auffrischung hatten gestern die zwei federführenden EU-Gesundheitsbehörden empfohlen. Neuste Daten würden zeigen, dass der Impfschutz nach sechs Monaten deutlich nachlasse. Darum die Empfehlung für eine Booster-Impfung.
Reisebeschränkungen ohne Impfung
Die Empfehlung wird zur Pflicht für Personen, die ohne Einschränkungen reisen wollen in Europa. Mit der Booster-Impfung direkt verbunden sind nämlich die Bemühungen der EU-Kommission zu verhindern, dass es innerhalb der EU zu unkoordinierten Reise-Einschränkungen kommt. So wie das in den ersten Monaten der Corona-Pandemie regelmässig der Fall war. Ab sofort wird darum die dritte Impfung, die Auffrischung, in das EU-Covid-Impfzertifikat integriert.
Im gleichen Zug wird das Ampel-System in der EU angepasst. Je nach Gefahrenstufen, grün, orange oder tiefrot, können Länder notfalls Einschränkungen für Reisende erlassen, die sich nicht impfen lassen wollen. Neu werden drei Kriterien berücksichtigt: Die Anzahl neuer Infektionen, die Impfquote in einer Region und die aktuelle Test-Rate.
Zertifikat läuft ohne Booster aus
Das soll ein genaueres Bild ergeben über die Ansteckungsgefahr in einer Region; besser, als die aktuelle Karte, die immer noch bloss auf Infektionszahlen basiert. Auf dieser neuen Basis wolle die EU sicherstellen, dass der freie Personenverkehr in der EU garantiert bleibe, so Justiz-Kommissar Didier Reynders. Ohne Booster-Impfung wird das Covid-Impfzertifikat ungültig – spätestens neun Monate nach der zweiten Impfung.
Alle diese neuen Bestimmungen gelten künftig auch für Reisende ausserhalb Europas, welche in die EU beziehungsweise in den Schengenraum einreisen möchten. Schweizerinnen und Schweizer sind also nicht betroffen. Die EU schafft alle länderspezifische Einreisebestimmungen ab. Ohne Einschränkung einreisen dürfen geimpfte Personen, unabhängig davon, woher sie anreisen. In Kraft treten sollen die neuen Regeln Anfang des kommenden Jahres, nach Zustimmung aller EU-Staaten.