Obwohl die Empfehlung der Eidgenössischen Kommission für Impffragen zur Booster-Impfung für Personen ab 16 Jahren noch aussteht, prescht der Kanton Graubünden vor: Bereits ab Montag sollen sich alle Personen ab 16 Jahren im Kanton Graubünden eine Drittimpfung verabreichen lassen können, teilt die Bündner Staatskanzlei mit. «Wir sehen, dass die Booster-Impfungen nützen und den Impfschutz wieder stark erhöhen. Wir wollen so viel boostern wie möglich», sagt der Bündner Gesundheitsdirektor Peter Peyer.
Wir wollen so viel boostern wie möglich.
Es werde erwartet, dass bis spätestens Anfang kommender Woche alle Bewilligungen des Bundes vorliegen, um Personen ab 16 Jahren mit einer Drittimpfung versorgen zu können, deren Grundimmunisierung länger als sechs Monate her ist, teilt der Kanton weiter mit. Vor den Feiertagen sollen so viele Einwohnerinnen und Einwohner wie möglich eine Grundimmunisierung oder eine Auffrischimpfung erhalten.
Zusätzliche Intensivpflegeplätze
Die Booster-Impfungen sind Teil eines kantonalen Schutzkonzeptes, welches die Bündner Regierung für die anstehenden Wintermonate beschlossen hat. Teil dieses Konzeptes sind auch zusätzliche Intensivpflegeplätze. Hier bestehe Handlungsbedarf und es brauche ein Zeichen für die Mitarbeitenden im Spital, sagt Regierungsrat Peter Peyer: «Die Mitarbeitenden sind seit Monaten überlastet und wir müssen zeigen, dass wir bereit sind, die Situation zu verändern. Sonst verlieren wir weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und das wäre verheerend.»
In Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital Graubünden soll nun medizinisches Fachpersonal für zwei zusätzliche Betten auf der Intensivstation rekrutiert werden. Somit würden dem Kanton Graubünden künftig Personal und Betten für 18 Intensivpflegeplätze zur Verfügung stehen.
Überlastetes Contact Tracing
Bereits vergangene Woche wurde bekannt, dass der Kanton Graubünden aufgrund der steigenden Corona-Fallzahlen die Kapazitäten beim Contact Tracing erhöhen musste. Aufgrund des starken Anstiegs der Fallzahlen stelle das Contact Tracing nun auf Selbstregistration um, heisst es in der Mitteilung des Kantons.
Dies bedeutet, dass die meisten positiv getesteten Personen per SMS kontaktiert und gebeten werden, sich selbst zu registrieren, um eine Anordnung zu erhalten. Als weitere Sofortmassnahmen werden länger zurückliegende Fälle vorübergehend nur noch mittels SMS kontaktiert. Mittlerweile werden in Graubünden pro Tag 300 Fälle registriert, vor Monatsfrist waren es noch deren 40.