- Nach dem verheerenden Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brasilien haben die Einsatzkräfte ihre Suche nach Verschütteten wieder aufgenommen.
- Laut der Zivilschutzbehörde besteht keine Gefahr mehr, dass an dem Bergwerk im Bundesstaat Minas Gerais ein zweiter Damm bricht.
- Am Freitag war ein Damm der Mine gebrochen und löste eine tödliche Schlammlawine aus.
Einsatzkräfte suchen wieder weiter nach Verschütteten, nachdem der Minenbetreiber wegen erhöhter Wasserstände an einem Rückhaltebecken Alarm ausgelöst hatte. Auch die Bewohner zuvor evakuierter Ortschaften konnten in ihre Häuser zurückkehren.
Dutzende Tote
Der Damm an der Mine des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale war am Freitag gebrochen. Der Schlamm hatte eine rot-braune Schneise in das Gebiet gezogen und alles unter sich begraben.
Mindestens 58 Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben, mindestens rund 200 wurden auch am Sonntag noch vermisst, wie der Zivilschutz mitteilte. Die Zahl der Todesopfer dürfte daher noch weiter steigen. «Es sind viele Vermisste. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie tot sind, ist erheblich gestiegen», sagte der Minister für regionale Entwicklung.
Rund 200 Feuerwehrleute und 13 Helikopter sind an den Such- und Bergungsarbeiten beteiligt. Israel schickte 130 Soldaten und 16 Tonnen Material an die Unglücksstelle, um bei den Such- und Bergungsarbeiten zu helfen.
«Leben zu retten ist keine Frage der Entfernung, sondern wie weit zu gehen du bereit bist», schrieben die Streitkräfte vor dem Abflug Richtung Brasilien auf Twitter.
Der Unglücksort liegt rund 450 Kilometer nördlich von Rio de Janeiro. Die Schlammmassen hatten sich über Teile der Eisenerzmine und eines Wohngebiets gewälzt. Wie es genau zu dem Unfall kam, sei noch unklar, sagte Vale-Präsident Fábio Schvartsman.
Staatschef am Unglücksort
Präsident Jair Bolsonaro flog am Samstag im Hubschrauber über das Unglücksgebiet und machte sich ein Bild von der Lage. «Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um den Opfern zu helfen, die Schäden gering zu halten, die Fakten zu ermitteln, für Gerechtigkeit zu sorgen und diese Tragödien für die Brasilianer und die Umwelt künftig zu verhindern», schrieb er auf Twitter.
Erste Strafen angekündigt
Das Umweltministerium kündigte eine Strafe in Höhe von 250 Millionen Rais (rund 65 Millionen Franken) gegen den Minenbetreiber Vale an. Der Konzern habe gegen eine Reihe von Auflagen verstossen, erläuterte die Umweltbehörde Ibama. Medien zufolge sollen auch Vermögenswerte des Konzerns über eine Milliarde Rais als Sicherheitsleistung blockiert werden.