- Die Ankündigung des Ausstiegs aus dem Pariser Klimaabkommen beschert dem US-Präsidenten in Davos einen strengen Gegenwind.
- Trumps Massnahmen auf diesem Themenfeld seien von gestern, stellt man in Davos fest.
Unzählige Leute scharen sich seit gestern um den US-Präsidenten am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos.
Mit seinen politischen Anliegen – zum Beispiel mit dem angekündigten Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen – ist Donald Trump aber allein auf weiter WEF-Flur.
Macron frotzelt
Narendra Modi, der Premierminister Indiens, eines Landes, das sich lange gegen ein globales Klimaabkommen gesperrt hat, betonte die Wichtigkeit des Kampfes gegen den Klimawandel in seiner Eröffnungsrede in Davos.
Frankreichs Präsident Macron frotzelte in seiner Ansprache: angesichts der Schneemassen in Davos könne man an der Erderwärmung zweifeln. Da sei er froh, dass keine Klimaskeptiker ans WEF eingeladen seien. Der Lacher des Publikums machte deutlich: ausser dem einen sind wenige Skeptiker hier.
Gegenwind für den US-Präsidenten
Die Wissenschaft werde langsam ernst genommen hier am WEF, bestätigt auch Johan Rockström, Nachhaltigkeitsexperte am Stockholm Resilience Center. Und auch Nichtregierungsorganisationen, die sich für den Klimaschutz engagieren, spüren Gegenwind für Donald Trump in Davos.
WWF-General Direktor Marco Lambertini ist sogar optimistisch was den Klimaschutz in den USA selbst betrifft. Gewisse Massnahmen Trumps in dem Bereich seien derart von gestern, dass ihnen niemand folgen werde.
Trumps Schub für den Klimaschutz
Das bestätigt Stephen Howard, der Präsident von «We mean Business», einer Koalition von Tausenden Unternehmen weltweit, die sich im Klimaschutz engagieren. Mit dem angekündigten Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen habe Trump dem Engagement für Klimaschutz einen ungeahnten Schub gegeben.
Die Stimmung in Sachen Klimaschutz ist eindeutig am WEF. Jetzt müssten die Anstrengungen verschärft werden, darin sind sich alle am WEF – Politiker, Wissenschaftler und Unternehmer – einig. Mit einer Ausnahme wohl.