- Die AfD hat mit Alice Weidel erstmals eine Kanzlerkandidatin für eine Bundestagswahl nominiert.
- Der AfD-Bundesvorstand und die Landesvorsitzenden beschlossen nach Angaben der Partei einstimmig, die 45-Jährige beim anstehenden Parteitag zur Wahl vorzuschlagen.
- Vor der AfD-Bundesgeschäftsstelle protestierten während der Veranstaltung rund 200 Menschen.
«Heute ist ein grosser Tag für die Partei und ein grosser Tag für Deutschland», sagte Weidel nach der Kandidatenkür bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem Co-Parteivorsitzenden Tino Chrupalla. Sie verwies auf die Umfragewerte der AfD. Daraus leite sich einen Regierungsauftrag ab, sagte sie.
Es ist das erste Mal in der fast zwölfjährigen Geschichte der AfD, dass sie einen Kanzlerkandidaten oder eine -kandidatin benennt. Deutschlandweit liegt die AfD aktuell zwischen 18 und 19 Prozent an zweiter Stelle hinter der CDU/CSU-Union, die auf 32 bis 33 Prozent kommt.
Nach dem Ampel-Aus ist für den 23. Februar eine vorgezogene Neuwahl des Bundestags, des deutschen Parlaments, geplant. Da im Bundestag keine Mehrheiten für eine AfD-Kanzlerin oder -Kanzler in Sicht sind, weil keine Partei mit der AfD dafür stimmen würde, hat die Kandidatur Weidels vor allem symbolischen Charakter.
Ein konkretes Wahlziel nannten die AfD-Chefs auf Nachfrage nicht. «Möglichst viel», sagte Weidel lediglich. Bei der Bundestagswahl im Herbst 2021 hatte die AfD 10.4 Prozent geholt.