Die Energiewende: Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral werden. Dieses Ziel hat die inzwischen gescheiterte Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP ausgegeben. Bereits 2030 sollen 80 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland erneuerbar produziert werden. Windkraft und Sonnenenergie stehen dabei im Zentrum der Pläne. Die letzten Atomkraftwerke in Deutschland waren 2023 abgeschaltet worden.
Die Windkraft: Die Windenergie teilt sich auf in Onshore-Anlagen an Land und Offshore-Anlagen auf dem Meer. Offshore-Anlagen gelten als relativ zuverlässig, weil auf offener See selten Windstille herrscht. Bereits nach der Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima im Jahr 2011 hatte die Regierung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel die Energiewende beschlossen und damit auch höhere Ausbauziele bei der Offshore-Windkraft. Diese wurden später aber aus Sorge vor zu hohen Strompreisen wieder gesenkt. Ein Dämpfer für die Windkraft-Branche. Mittlerweile hat sich der Sektor zu grossen Teilen erholt.
Der Windkraft-Hafen: Am Standort Cuxhaven in Niedersachsen befindet sich der Umschlagplatz für die Windenergie. Maschinenhäuser für Offshore-Windräder werden hier produziert und dann direkt auf Spezialschiffe verladen. Eine solche Windturbine könnte theoretisch eine Stadt mit 19'000 Haushalten mit Strom versorgen. Gleichzeitig landen Rotorblätter am Hafen, die dann per LKW ins Landesinnere oder in die Nachbarländer transportiert werden, auf Bauplätze für Onshore-Windräder.
Die einst strukturschwache Stadt wuchs zuletzt an, gemäss Oberbürgermeister Uwe Santjer werden dank des Windkraft-Booms neue Kindergärten und Wohnhäuser gebaut. Derzeit werden auf 130 Hektaren neue Liegeplätze gebaut. Die Kosten von 300 Millionen Euro tragen im Wesentlichen der Bund, das Bundesland sowie die Wirtschaftsunternehmen. Hier hofft man, dass auch die kommende Regierung zur Energiewende steht.
Die Zukunft: Sollte eine künftige Regierung von den Unionsparteien CDU und CSU angeführt werden, sind Änderungen in der Energiepolitik zu erwarten. In einem Diskussionspapier hat die Union kürzlich ihre Pläne für eine kommende Energiestrategie formuliert. So stehe sie weiterhin zur Energiewende. Es müssten jedoch Sparpotenziale bei der Offshore-Windkraft genutzt und die Wiederinbetriebnahme zuletzt abgeschalteter Kernkraftwerke geprüft werden. Wie die Ausbauziele für die Windenergie künftig aussehen werden, wird von der Zusammensetzung der kommenden Regierung abhängen.