Die Bundestagswahl 2025 hat Deutschland mobilisiert wie noch nie seit der Wiedervereinigung 1990. Schätzungen gehen von deutlich über 80 Prozent Wahlbeteiligung aus. Davon profitierten bestimmte Parteien deutlich mehr als andere. Die neu eingefärbten Deutschlandkarten mit den Parteihochburgen geben den Überblick.
Die Gewinnerparteien der Wahlkreise
Von der vereinfachten Ansicht der stärksten Parteien seit 2009 zur detaillierten Veränderung der jeweiligen Hochburgen seit der letzten Wahl 2021: CDU, AfD und Linke können sich über kräftigere Farbtupfer freuen. Grüne und insbesondere SPD und FDP müssen wiederum auf satte Farben verzichten.
CDU/CSU
Die Union ging aus der Wahl vom Sonntag mit klarem Zuwachs auf zusammen 28.5 Prozent als Siegerin hervor. Vor allem in Bayern hält ein Dunkelgrau bis Schwarz Einzug. Dort hat die CSU mit grossen Stimmengewinnen ihren jahrelangen Abwärtstrend bei Bundestagswahlen beenden können.
SPD
«Ein bitteres Ergebnis», nannte es Olaf Scholz. Die SPD erzielte mit 16.4 Prozent ihr bisher schlechtestes Resultat auf Bundesebene. Manche Parteimitglieder dürften rotsehen, aber nicht auf der Karte: In weiten Teilen der ostdeutschen Bundesländer verschwinden die Sozialdemokraten komplett und auch in klassischen SPD-Hochburgen verliert die älteste Partei Deutschlands deutlich an Rückhalt.
AfD
«Man wollte uns halbieren, das Gegenteil ist eingetreten», hiess es von AfD-Chefin Alice Weidel zum «historischen Ergebnis». Die blauen Hochburgen befinden sich im Osten: Die AfD holt in 45 der 48 Wahlkreise in den fünf neuen Bundesländern die meisten Erststimmen.
Die Grünen
Bei den Grünen änderte sich wenig. Die Partei verlor zwar insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern Stimmen, konnte sich in vielen Regionen der Bundesrepublik – insbesondere in urbanen Gebieten – aber auf vergleichbarem Niveau halten.
Die Linke
«Totgeglaubte leben länger», so vielerorts die Einschätzung zum Ergebnis der Linken. Nicht nur konnte sie ihre Wählerstärke im Osten ausbauen, die für viele als gescheitert geglaubte Partei konnte ihre Präsenz gar im Westen ausbauen.
FDP
Bei der FDP, die mit nur 4.3 Prozent aus dem Bundestag fliegt, ist die deutlichste Veränderung zu beobachten. Wie ausgedünnte Wasserfarbe: Der 2021 noch vorhandene Rückhalt ist fast komplett weggebrochen.